Bundesrat Stenographisches Protokoll 640. Sitzung / Seite 24

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Bundesrat Josef Rauchenberger (SPÖ, Wien): Halten Sie es für gerechtfertigt und sinnvoll, von seiten der Schule indirekt einen Druck auf Schüler und Lehrer auszuüben, um ihre persönliche Einstellung in bezug auf die vorhin gestellte Frage der Freiheitlichen zu beeinflussen?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Ich glaube, daß es nicht notwendig ist, auf Lehrer und Schüler Druck auszuüben, sondern es ist ganz klar, daß es Aufgabe der Schule ist, gegen Rassismus, gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Verhetzung zu arbeiten, und das wird in den Schulen auch so gesehen.

Ich war gerade in den letzten Monaten bei sehr vielen Gedenkveranstaltungen, und es wird überall deutlich, daß Lehrer freiwillig mit den Schülern an dieser Thematik arbeiten. Ich glaube also nicht, daß es notwendig ist, Druck auszuüben.

Präsident Ludwig Bieringer: Danke schön.

Wir kommen nunmehr zur 13. Anfrage, 888/M, an die Frau Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Bundesrat Wolfram Vindl, um Verlesung der Anfrage.

Bundesrat Wolfram Vindl (ÖVP, Tirol): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Meine Frage lautet:

888/M-BR/98

Welche Maßnahmen setzen Sie, um eine Verbesserung der Situation der technisch-gewerblichen Fachschulen zu erreichen, nachdem der Lehrlingsbericht 1997 des Wirtschaftsministeriums darauf hingewiesen hat, daß die Zahl der Lehrstellensuchenden, die eine technisch-gewerbliche Fachschule abgebrochen haben, sehr hoch ist?

Präsident Ludwig Bieringer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Gerade im Bereich der technisch-gewerblichen Fachschulen sind natürlich die Anforderungen sehr hoch. Das heißt, es muß schon beim Aufnahmeverfahren darauf Rücksicht genommen werden in der Form, daß dem Schüler wirklich die Realität bewußt gemacht wird. Außerdem glaube ich, daß wir die technischen Fachschulen auch neu konzipieren müssen, daß sie noch mehr mit praktischer Ausbildung verbunden sein müssen. Es gibt hier sehr interessante Modellprojekte gerade in Fohnsdorf, und wir werden diese neuen Modellprojekte im technischen Bereich umsetzen.

Präsident Ludwig Bieringer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat.

Bundesrat Wolfram Vindl (ÖVP, Tirol): In welcher Form ist an eine Ausweitung des Schulversuches an der HTL Kapfenberg gedacht?

Präsident Ludwig Bieringer: Frau Bundesministerin.

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Ich muß mich korrigieren: Es ist nicht nur in Fohnsdorf der Modellversuch, sondern es ist auch in Kapfenberg ein Modellversuch. Wir werden uns alle diese Modellversuche sehr genau anschauen, um ein neues, attraktives Angebot zu finden.

Präsident Ludwig Bieringer: Danke.

Werden weitere Zusatzfragen gewünscht? – Herr Bundesrat Karl Drochter, bitte.


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