Bundesrat Stenographisches Protokoll 641. Sitzung / Seite 13

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Ludwig Bieringer: Wir gelangen nunmehr zur 2. Anfrage, 901/M, an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr.

Ich bitte den Anfragesteller, Herrn Mag. Michael Strugl, um die Verlesung der Anfrage.

Bundesrat Mag. Michael Strugl (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine Frage an Sie lautet:

901/M-BR/98

Werden Sie im Zuge der Reform des Studien- und Organisationsrechtes der Hochschulen künstlerischer Richtung die Instrumental- und Gesangspädagogik als bewährte eigenständige Studienrichtung im Sinne der Sicherung der Ausbildungsqualität des Musiklandes Österreich und der Zusammenarbeit mit den Musikschulen und Konservatorien der Bundesländer erhalten?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Herr Bundesrat! Ich könnte es mir jetzt einfach machen und sagen: Im Kern: ja!, ich glaube aber, daß Sie eine etwas ausführlichere Antwort verlangen, und daher möchte ich diese auch gerne geben.

Das, worum es geht, ist, daß wir aus guten Gründen, wie ich glaube, versuchen wollen und versuchen werden, das Konzertfach und das Studienfach für Instrumental- und Gesangspädagogik näher zueinander zu führen und auch die Ressourcen, die innerhalb der Musikhochschulen, künftigen Universitäten der Künste, vorhanden sind, besser zu bündeln und einzusetzen.

Wir müssen gleichzeitig auch sehen – auch das hat uns bis zu einem gewissen Grad bei den Entwürfen angeleitet –, daß heute in den Musikschulen vielfach Personen als Musikschullehrer beschäftigt sind, die Konzertfach studiert haben, und daß in der Diskussion, die in den letzten Wochen und Monaten zu diesem Thema mit großer Nachhaltigkeit geführt wurde, vieles nicht ausschließlich auf nüchternem, sachlichem Grund stattgefunden hat.

Das, was wir machen wollen – und ich kann Ihnen versichern, das bin ich nicht nur der Funktion als Wissenschaftsminister, sondern auch dem Umstand schuldig, daß mein Vater im Musikleben tätig war –, ist, daß wir eine möglichst gute Grundlage musikalischer Ausbildung von frühester Kindheit bis hinauf zu den Spitzenrängen gewährleisten. Dazu wird es weiterhin eine eigenständige Studienrichtung IGP geben, wir werden aber auch auf organisatorischer Ebene dafür sorgen, daß eine verbesserte Nutzung von Ressourcen gewährleistet ist.

Präsident Ludwig Bieringer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte, Herr Bundesrat.

Bundesrat Mag. Michael Strugl (ÖVP, Oberösterreich): Herr Bundesminister! Sind Sie in Anbetracht des Mitfinanzierungsangebotes des Landes Tirol mit der Stadt Innsbruck bereit, dem Wunsch nachzukommen, die derzeitige Außenstelle der Musikhochschule Mozarteum in eine eigenständige Musik- und Kunstuniversität Tirol umzuwandeln?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Herr Bundesrat! Das Angebot der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol ist zwar großzügig – das stelle ich überhaupt nicht in Abrede –, weil es dabei um die Bereitstellung einer durchaus attraktiven Gebäudeinfrastruktur geht, die zentralen Kosten der Einrichtung einer neuen Universität träfen gleichwohl den Bund.

Ich habe daher in allen bisherigen Gesprächen mit Vertretern des Bundeslandes Tirol und auch mit Tiroler Nationalratsabgeordneten darauf hingewiesen, daß mir das Anliegen des Bundeslandes Tirol und der Stadt Innsbruck auf Einrichtung einer eigenständigen Musikhochschule – oder künftig: Universität der Künste – durchaus Sympathie und Respekt abnötigt, daß ich aber


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite