Bundesrat Stenographisches Protokoll 653. Sitzung / Seite 140

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Aus diesem Grund war unser Nationalpark bis 1996 der einzige Nationalpark Europas, dem die internationale Anerkennung zuteil wurde.

Ich erinnere mich aber noch sehr genau an die Jahre vor 1992. Ich war damals Landesparteisekretär der SPÖ Burgenland. Ich erinnere mich daran, wie schwierig es war, die Flächensicherung zu erreichen, also Flächen für den Nationalpark zu bekommen. Mit zirka 1 500 Grundbesitzern mußte einzeln verhandelt werden. Die finanziellen Forderungen mußten auf ein erträgliches und finanzierbares Maß gebracht werden. Nur durch intensive Aufklärungsarbeit konnte ein Ausgleich zwischen allen Beteiligten gefunden werden. Kompromisse zwischen Jagd, Jägerschaft und Berufsfischerei mußten geschlossen werden. Es zeigte sich aber, daß all jene, die aus populistischen Gründen durch Dagegensein politisches Kleingeld schlagen wollten, gescheitert sind. Der burgenländische grenzüberschreitende Nationalpark ist ein gutes Beispiel dafür, wie Natur und Mensch zusammenwirken und wie sie harmonisch vereint werden können.

Meine Damen und Herren! Bedenken Sie, daß die ersten Verhandlungen geführt wurden, als es noch den beinahe unüberwindlichen Eisernen Vorhang gab! Vergessen dürfen wir aber auch nicht, daß diese Verhandlungen sicher dazu beigetragen haben, politische und ideologische Spannungen abzubauen. Wir Burgenländer und die Besucher aus der ganzen Welt spüren die positiven Auswirkungen nicht nur auf die Natur, sondern auch auf den Tourismus, auf unsere Wirtschaft, auf die Landwirtschaft. Verschiedenartigste Projekte prägen heute das Bild des Nationalparks. Das Infozentrum in Illmitz zum Beispiel leistet hervorragende Arbeit. Der sanfte Tourismus boomt. Ökologie und Ökonomie stehen nicht im Widerspruch zueinander.

An dieser Stelle erlaube ich mir, aus der heutigen Ausgabe des "Burgenland-Kurier" zu zitieren, in dem Heike Kroemer in einem Artikel schreibt:

"Sommerbeginn am Neusiedler See. ,Wo der Alltag aufhört, beginnt das Burgenland. Und genau dort beginnt auch der Sommer früher als im übrigen Österreich‘, erklärte ein gut gelaunter Tourismusdirektor Gerhard Gucher, als er gemeinsam mit Landesrat Karl Kaplan Mittwoch den Startschuß zum diesjährigen ,Summer Opening‘ am Neusiedler See gab.

Den Höhepunkt bildet auch heuer wieder der Windsurf Worldcup. Vom 23. April bis zum 2. Mai trifft sich die Crème de la crème der internationalen Windsurf-Szene erneut in Podersdorf. Die 32 besten Surfer der Welt werden am Neusiedler See am Freestyle Grand Prix teilnehmen. Unter ihnen Stars wie der elffache Weltmeister Björn Dunkerbeck, der bereits im vergangenen Jahr sein Herz an das Burgenland verlor und Tausenden begeisterten Surffans das gleiche raubte.

Für das Mega-Spektakel am Neusiedler See gab es bereits eine Auszeichnung. Das Surf-Opening 1997 wurde mit dem Austrian Event Award in Gold ausgezeichnet."

Ich habe diesen Artikel hier vorgelesen, um ganz einfach die Vielfalt aufzuzeigen; die Vielfalt der Events, die es in diesem grenzüberschreitenden Nationalpark gibt.

Meine Damen und Herren! Die heute zu beschließenden Adaptierungen sind die logische Folge einer sehr gelungenen Aufbauphase. Ich bin überzeugt davon, daß wir auf dem richtigen Weg sind und stimme daher namens meiner Fraktion dieser Vorlage sehr gerne zu. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Dr. Liechtenstein. )

18.38

Präsident Gottfried Jaud: Weiters zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Thomas Ram. Ich erteile es ihm.

18.38

Bundesrat Thomas Ram (Freiheitliche, Niederösterreich): Sehr geschätzter Herr Präsident! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Wie Sie alle wissen, ist es mein großes Ziel, einmal so beliebt zu sein wie Herr Kollege Himmer. Deshalb werde ich meinen Debattenbeitrag auch dementsprechend kurz fassen.


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