Bundesrat Stenographisches Protokoll 682. Sitzung / Seite 213

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Österreichs zur Europäischen Union und vor allem von der Anerkennung als Ziel 1-Gebiet profitiert.

Jahrzehntelang als das Schlusslicht Österreichs bemitleidet, kann das Burgenland nunmehr auf ein deutlich über dem Durchschnitt liegendes Wirtschaftswachstum verweisen und hat bei der Kaufkraft bereits die Bundesländer Steiermark und Kärnten überholt. All dies wäre aber ohne den Fleiß meiner Landsleute und einer besonnenen und zukunftsorientierten Politik nicht möglich gewesen.

Wenn das Burgenland auch auf beeindruckende Fakten verweisen kann, ist die Politik eines Landeshauptmannes Niessl doch voll auf die Herausforderungen der Zukunft gerichtet. Schon bald werden sämtliche Nachbarstaaten des Burgenlandes der Europäischen Union angehören. Wenn auch diese Erweiterung dem Burgenland in erster Linie neue Chancen bringt, so sind doch vorweg entscheidende Schritte zu setzen, um die mit der Erweiterung verbundenen Risken zu minimieren.

In diesem Sinne wird auch die Jubiläumsgabe ihre Verwendung finden. Projekte zur Wahrung der Identität des Landes werden dabei ebenso beachtet wie die Förderung grenzüberschreitender Projekte. Besonders erwähnenswert sind Projekte im Rahmen einer Bildungs- und Qualitätsoffensive sowie solche, welche die Sicherung und Förderung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt im Burgenland zum Ziel haben.

Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich kann Ihnen einen sorgsamen Umgang der Burgenländischen Landesregierung mit dieser Jubiläumsgabe garantieren. Als Nachweis dafür mag Ihnen auch die Tatsache dienen, dass für eine große Jubiläumsveranstaltung inklusive einer 90-minütigen österreichweiten Live-Ausstrahlung der Festgala durch den ORF nur Kosten in der Höhe von 5 Millionen Schilling vorgesehen waren. Aus Solidarität mit den Opfern der schrecklichen Terroranschläge vom 11. September und auch aus Achtung und Wertschätzung der vielen in den USA wohnhaften AuslandsburgenländerInnen wurde die für 14. September vorgesehene Festveranstaltung jedoch kurzfristig abgesagt und wurden nur ein ökumenischer Gottesdienst und eine Festsitzung des Landtages durchgeführt.

Meine geschätzten Damen und Herren! Ich darf Ihnen im Namen meines Bundeslandes für Ihre Zustimmung zu dieser Jubiläumsgabe danken. (Beifall bei der SPÖ.)

23.18

Präsident Alfred Schöls: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Paul Fasching. Ich erteile es ihm.

23.18

Bundesrat Paul Fasching (ÖVP, Burgenland): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wie meine Vorrednerin in ihrer Rede bereits ganz deutlich mitgeteilt hat, feierte das jüngste Bundesland Österreichs heuer sein 80-jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlass erhält das Land Burgenland von der Republik Österreich eine Jubiläumsgabe in der Höhe von 55 Millionen Schilling. Dieser Bundeszuschuss wurde am 22. November 2001 in der Sitzung des Nationalrates beschlossen.

Im Jahr 1921 kam das Burgenland als jüngstes Mitglied zu Österreich. Unter äußerst schwierigen Bedingungen glaubten die Menschen aber an dieses Land. Durch unermüdlichen Fleiß und Einsatzwillen haben die Menschen dieses Land sehr zum Positiven verändert. Nach Jahrzehnten ist an einer wahrhaft toten Grenze mittlerweile ein wachsendes und blühendes Land entstanden. Heute, 80 Jahre später, zeigen die Burgenländerinnen und Burgenländer zu Recht ihren Stolz auf ihre Heimat, denn seit Jahren hat das Burgenland überdurchschnittliche Werte beim Wachstum der Wirtschaft, der Arbeitsplätze, aber vor allem auch im Zusammenhang mit dem Tourismus zu verzeichnen. – Die Kraft für diese großartigen Leistungen schöpfen die Menschen im Burgenland zum einen aus dem Bestreben, immer das Gemeinsame zu suchen, zum anderen aus dem Willen zur Zusammenarbeit, liebe Frau Kollegin!


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