und weil es
drittens auch die Möglichkeit schafft, dass sich ein Bundesland in die Mitte
des öffentlichen Interesses rückt und dann über die Erklärung eine Debatte
abgeführt wird.
Auch zu diesem
Punkt, meine Damen und Herren, hat Präsident Hösele eine gute Vorarbeit, eine
gute Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld geleistet. Wir goutieren alles: Ich meine
aber nicht den Empfang gestern im Palmenhaus, der übrigens auch – ich
würde es so sagen – eine steirische Spezialität war – es war sehr
nett dort –, sondern ich meine die Wortmeldung des Präsidenten Hösele, als
er wieder das permanente Thema „Bundesstaatsreform“ in Bewegung gebracht hat,
das Einsetzen der 80-köpfigen Expertenkommission für diesen Reformkonvent.
Natürlich gibt es zu diesem Konvent unterschiedliche Meinungen, das ist auch
gut so. Es sollen viele positive Kräfte in diesen Konvent, in dieses Reformwerk
eingebunden werden, damit in Summe die Bundesstaatsreform und analog dazu die
Bundesratsreform jener politischer Guss wird, mit dem wir alle gut leben
können.
Leider, Frau
Landeshauptmann, ist auch in der Steiermark, wenn man den Medien folgt, die
Meinung geteilt. So hat sich Herr Landesrat Hirschmann am 25. Jänner
folgendermaßen darüber geäußert – ich zitiere –: Da sitzen wieder
60 Leute nutzlos zusammen, das ist den Kaffee nicht wert, der dort
getrunken wird. – Zitatende.
Frau
Landeshauptmann! Ihr Landesrat Hirschmann hat eigentlich den Reformwillen
unseres Präsidenten Hösele und des Bundesrates konterkariert.
Sehr geehrte Frau
Landeshauptmann! Ich meine, da ist Handlungsbedarf gegeben. Sie sollten dem
Bundesrat, der Länderkammer, erklären, ob Sie pro Hösele sind und die Meinung
Hirschmann nicht unterstützen oder ob Sie es mit Hirschmann halten und nicht
mit Hösele gehen können.
Frau
Landeshauptmann! Ich würde Sie bitten, heute hier in dieser Frage uns, der
Länderkammer, dem Bundesrat, da wir auch die Betroffenen sind, eine Antwort zu
geben.
Meine Damen und
Herren! Ich habe mich eingangs auch positiv darüber geäußert, dass über die
Erklärung der Frau Landeshauptmann eine Debatte abgeführt wird. Diese Debatte
soll aber auch dazu führen, dass wir Sie als Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz,
Frau Landeshauptmann, ersuchen, die Reformschritte im Hinblick auf die
Bundesstaatsreform auch in der Landeshauptleutekonferenz voranzutreiben. Denn
gerade der Vorsitz der Steiermark – Präsident Hösele hat in seiner
Antrittsrede gesagt, dass viele Reformen, viele Initiativen in der
Vergangenheit von der Steiermark ausgegangen sind – im neuen Jahrtausend
sollte dazu genützt werden, dass sich wiederum die Steirer federführend
einbringen.
Im Hinblick auf
die Reform, Frau Landeshauptmann, wäre es auch wünschenswert – ich weiß
schon, wir Steirer haben den ersten Schritt schon getan –, dass wir, die
Vertreter des Landes Steiermark in der Länderkammer, die Bundesräte, auch im
Landtag ein Rederecht bekommen. Wir haben zurzeit ein eingeschränktes
Rederecht. Dieses eingeschränkte Rederecht sollte meiner Meinung nach im
Hinblick auf das freie Mandat erweitert werden, nämlich dass sich jeder
Bundesrat zu den Themen, zu denen er sich berufen fühlt, äußern und reden kann.
Es sollte nicht
sein, aber es entsteht ab und zu der Eindruck, wenn die Themen von der Präsidiale
vorgegeben werden, dass es die steirische Methode ist: Vogel, friss oder stirb!
Wir bestimmen, wozu die Bundesräte reden dürfen!
Diesbezüglich habe
ich eine Bitte an Sie: Bauen wir diesen Schritt weiter aus, geben wir den
Vertretern in der Länderkammer auch im jeweiligen Landtag – das wäre auch
ein Thema für die Landeshauptleutekonferenz – ein Rederecht! (Beifall
bei Bundesräten der Freiheitlichen.)
Hohes Haus! Meine
Damen und Herren! Wir erwarten vom Vorsitz, Frau Landeshauptmann, von Ihrem
Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz nicht den großen Reformschub, aber wir
glauben, Sie sind reformwillig – reformwillig wie unser Vorsitzender
Präsident Hösele, reformwillig wie die motivierten Bundesräte. Es scheint uns
zumindest der Zeitpunkt günstig zu sein, diese Reformen einzuleiten.
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