einer neuen
Regierung. Die Entscheidungsgrundlagen dazu sind geschaffen. Ich hoffe, dass es
auch zu einer raschen Umsetzung kommt.
Die Vorbereitungen
im Zusammenhang mit der jetzt viel diskutierten Bundesstaatsreform möchte ich
ebenfalls nicht unerwähnt lassen, denn auch hier wissen wir nach einer fast
30-jährigen Diskussion über die Bundesstaatsreform und die Kompetenzaufteilung
zwischen Bund und Ländern, was zu tun ist. Jeder, der im Bundesrat sitzt,
jeder, der im Nationalrat sitzt, weiß genau, woran es krankt. Es ist eine Frage
des politischen Wollens.
Wir haben im
Bereich der Aufgaben- und Verwaltungsreform einen großen Schritt gesetzt. Das,
was wir von den Vorschlägen der Aufgabenreformkommission nicht umsetzen
konnten, waren jene Materien, die eine Zweidrittelmehrheit, das heißt, eine
Verfassungsmehrheit erfordern.
Ich habe mit
großer Freude die Ankündigungen des SPÖ-Vorsitzenden Gusenbauer gehört, der
jetzt ein vehementer Verfechter der Bundesstaatsreform ist. Das hätten wir
alles schon haben können, denn keiner seiner Vorschläge ist neu. (Bundesrat Gasteiger:
Das hat er immer schon gesagt! – Bundesrat Dr. Böhm: Ihr
hättet zustimmen können!) – Ja, aber zwischen reden und tun, Herr
Kollege Gasteiger, liegen eben bei Ihnen nicht nur Gräben, sondern ganze
Schluchten. Das ist das Problem! (Widerspruch bei der SPÖ.) Es genügt
mir nicht, wenn SPÖ-Vorsitzender Gusenbauer jetzt sagt, er sei für die große
Bundesstaatsreform. Wir könnten sie schon haben, hätte uns die SPÖ in der
letzten Legislaturperiode ihre Zustimmung dazu gegeben.
Ich habe mit Ihrem
Verfassungssprecher und auch mit dem Herrn Parteivorsitzenden mehrere Gespräche
geführt, und es gab überhaupt keine Bereitschaft Ihrerseits in diesem Zusammenhang,
zum Beispiel bei den Landesschulräten. All das hätten wir schon längst
erledigen können, wenn es die Bereitschaft dazu gegeben hätte. (Bundesrat
Manfred Gruber: Bereitschaft ist ein Wechselspiel!)
Ich sage nur: In
dubio pro reo. Wenn Sie jetzt zu einer besseren Einsicht gekommen sind, dann
soll es mir recht sein, aber dann tun Sie es bitte auch! Das ist nämlich etwas,
was dieses Land wirklich dringend braucht. (Beifall bei den Freiheitlichen
und der ÖVP.)
Ich möchte mich
abschließend auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen
Dienstes sehr herzlich für drei Jahre, wie ich meine, wirklich guter
Zusammenarbeit bedanken. Wir haben viele innovative Projekte im Bereich der
Verwaltungsreform gemeinsam umgesetzt, die ohne die Vorschläge, die von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst gekommen sind, nicht möglich gewesen
wäre. Diese sind sozusagen die erste Anlaufstelle des Bürgers.
Wir haben die
Leistungen, die wir in diesem Bereich auch im europäischen Vergleich federführend
erbracht haben, durch mehrere Auszeichnungen belohnt bekommen, nämlich beim
Benchmarking zwischen den Verwaltungseinheiten der verschiedenen Länder. Die
Verwaltungsreformmaßnahmen wie das One-Stop-Shop-Prinzip, aber auch die
österreichischen Projekte im Bereich von e-Government sind europaweit
vorbildlich. Es gibt Vertreter vieler europäischer, aber auch
außereuropäischer Länder, die zu uns kommen und sich die e-Governmentinitiativen,
die es im Justizministerium, im Verteidigungsministerium, im Landwirtschaftsministerium,
im Wirtschaftsministerium und in vielen anderen Bereichen gibt, in denen wir
wirklich vorbildliche Regelungen haben, ansehen, um diese auch in ihren Ländern
umzusetzen.
Dafür möchte ich
mich sehr herzlich bedanken. Die Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
hat diese Leistungen erst möglich gemacht. (Beifall bei den Freiheitlichen
und der ÖVP.)
12.11
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Es liegen keine Wortmeldungen mehr
vor.
Wünscht noch
jemand das Wort? – Das ist nicht der Fall.
Die Debatte ist
geschlossen.
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