Bundesrat Stenographisches Protokoll 706. Sitzung / Seite 46

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dem Gebiet der Hochschulbildung im Rahmen des CEEPUS-II-Programmes beschlie­ßen, so darf ich meine Freude insofern zum Ausdruck bringen, als diese Tagesord­nungspunkte zum einen im Nationalrat einstimmig beschlossen wurden – und wir dürfen uns hoffentlich auch hier auf einen einstimmigen Beschluss freuen – und als wir damit zum Zweiten einen wertvollen und wichtigen Beitrag zum Bildungsstandort Krems und darüber hinaus für das österreichische Bildungssystem leisten können.

Als Niederösterreicher bin ich stolz darauf, dass die vor vielen Jahren geborene Vision, auf dem Areal einer ehemaligen Tabakfabrik einen Universitätsstandort zu errichten, von vielen Vertretern – damals allen voran von Landeshauptmann Siegfried Ludwig und dann genauso von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll – engagiert und motiviert umgesetzt wurde und daraus eine beispielhafte Bildungseinrichtung geworden ist.

Mit dem Donau-Universitäts-Gesetz rückt eine Weiterbildungseinrichtung, die einen spezifischen Status genießt, in das Zentrum der Aufmerksamkeit, und nach intensiver Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und dem Bildungsministerium – unter Einbeziehung von Fachexperten – wurde deren Aufgabe wie folgt definiert:

Durchführung und Entwicklung von Universitätslehrgängen; das heißt, diese Universität wird zum Standort für all jene Menschen, die sich nach der ersten Phase der wissen­schaftlichen Ausbildung der wissenschaftlichen Weiterbildung widmen.

Weitere Aufgabe: die wissenschaftliche Forschung zur Unterstützung der Lehre an den Universitätslehrgängen; weiters die Entwicklung zu einem mitteleuropäischen Kompe­tenzzentrum. – Eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass sich die Euro­päische Union am 1. Mai 2004 um zehn Staaten vergrößern wird.

Weitere Aufgabe: Berücksichtigung neuer Lehr- und Lernformen, insbesondere der Fernlehre, sowie Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems zur Qualitäts- und Leis­tungssteigerung im Bereich der Erwachsenenbildung, des so genannten lebensbeglei­tenden Lernens.

Gerade dieser zuletzt genannte Punkt, dieses lebensbegleitende Lernen, wird als immer wichtigerer Faktor erkannt, und das stellt auch eine große Herausforderung auf dem Bildungssektor dar, denn ohne Weiterbildung, ohne ständiges Lernen wird es weder Arbeitsplätze noch Einkommenschancen, noch soziale Sicherheit geben.

Wenn an der Donau-Universität Krems momentan Vorlesungen in Wirtschafts- und Managementwissenschaften, Telekommunikation, Information, Kulturwissenschaften, Umwelt und medizinischen Wissenschaften sowie in europäischer Integration angebo­ten werden, kann man erkennen, wo der Kern, wo der Schwerpunkt dieses Hauses liegt. – Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass diese Universität ein Kompetenz­zentrum für ganz Mitteleuropa werden wird, in dem auch die Völkerverständigung stark unterstützt wird.

Dies, sehr geehrte Damen und Herren, spiegelt sich auch in der Erfolgsgeschichte der Donau-Universität Krems wider, dass nämlich von anfänglich 100 Hörern im Jah­re 1994 jetzt bereits 2 600 Studenten aus fast 40 Ländern dieser Welt betreut werden – das Planungsziel liegt bei 3 000 Studenten –, und weiters darin, und das sollte be­sondere Anerkennung finden, dass der Eigenfinanzierungsgrad dieser Universität auf Grund der von Anfang an praxisorientierten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft 74 Prozent beträgt.

Es freut mich, dass ich an dieser Stelle auf die allgemeine Finanzierung der Universi­täten hinweisen kann, wobei ja auch im heurigen Jahr die Mittel dafür erhöht wurden. In konkreten Zahlen heißt das: eine Steigerung aus dem ordentlichen Budget um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr; zusätzliche Mittel in der Höhe von 18 Millionen € für


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