Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 103

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wicklung, die den Bedürfnissen unserer heutigen Generation entspricht, aber auch den künftigen Generationen entsprechende Möglichkeiten nicht raubt.

Einen Punkt möchte ich besonders ansprechen, weil er auch in den Berichtszeitraum fällt, nämlich das Hochwasserereignis 2002. Obwohl Einzelereignisse wie dieses Hochwasser nie mit letzter Bestimmtheit einem Klimawandel zugerechnet werden können, ist aber doch ein deutlicher Hinweis darauf enthalten, dass wir unsere Verant­wortung für die Umwelt auch entsprechend ernst nehmen müssen. Hier gibt es auch Denkanstöße, die für die nächsten Jahre sehr wichtig sein werden. Um Hochwasser­schäden in diesem Ausmaß zu vermeiden, wird es notwendig sein, dass wir Strategien entwickeln, um hohe Pegelstände durch eine Vergrößerung der Abflussräume, der Überflutungsflächen zu verringern und diese Wassermassen abzuführen.

Die Sicherung von Retentionsflächen ist in diesem Zusammenhang sicherlich ein anzu­strebendes Ziel. Es ist aber natürlich auch sicherzustellen, dass die Interessen aller Beteiligten entsprechend gewahrt werden. Ich glaube – und ich kenne das auch schon aus meiner Gemeinde nach einigen Verhandlungen –, das wird auch die Kernfrage der Bewältigung des Hochwasserschutzes in den nächsten Jahren sein. Ich glaube aber auch, dass die Individualvorsorge gerade beim Hochwasser besonders in den Vorder­grund zu rücken ist.

Ich möchte auch noch einmal ganz kurz auf die Landwirtschaft eingehen; es ist dazu schon einiges gesagt worden. Ich finde es ganz besonders positiv, dass hier drei Be­reiche ganz besonders im Vordergrund stehen:

Der eine Bereich ist der Biolandbau, der unsere Landwirtschaft im Spitzenfeld Euro­pas ausweist. Das ist ein deutlich erkennbarer Beitrag zum Umweltschutz.

Das Zweite: Ich denke, dass gerade für die Gebirgsregionen die Berglandwirtschaft auch eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung dieser sehr sensiblen Ökosysteme hat.

Und weil das bereits angesprochen wurde: Es ist, glaube ich, sehr erfreulich, dass die Gentechnik bei denjenigen, die Landwirtschaft betreiben, generell auf sehr, sehr geringe Akzeptanz stößt. Das gibt sicherlich auch Hoffnung für die Zukunft.

Vielleicht ein paar Beispiele, die auch beweisen, dass in vielen Bereichen wirklich intensiv für die Umwelt gearbeitet wird: Zahlreiche Gemeinden leisten hiezu ihre Bei­träge. Allein in Niederösterreich sind es rund 220 Gemeinden, die als Klimabündnis-Gemeinden einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation leisten.

Und ein Zweites – auch wieder ein niederösterreichisches Beispiel – ist der „Niederös­terreichische Wasserpreis“ Dieser wurde ausgeschrieben als eine Initiative des Landes Niederösterreich, auch mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und steht unter dem Motto: Wirtschaft und Gewässerschutz. Hier werden Betriebe ausgezeichnet, die einen sorgsamen und innovativen Umgang mit Wasser als Rohstoff, mit Wasser als Produktionsmittel und mit Wasser als Energieträger sicherstellen.

Ich habe im Rahmen der letzten Preisverleihung einen Betrieb gefunden, der da ein sehr positives Beispiel gibt: die Firma Riess, die – wirklich bemerkenswert! – 92 Pro­zent – 92 Prozent, man höre! – des Frischwasserbedarfes im Unternehmen gesenkt hat, weil sie Wasser sparende Technologien eingesetzt hat.

Ich denke, das sind Beispiele mit Vorbildwirkung, und diese Beispiele sollen sicherlich auch zur Nachahmung anregen.

Wir stehen – das ist vom Herrn Bundesminister auch klar bekannt worden – in den nächsten Jahren vor Herausforderungen, die auch im Europa der 25 entsprechend angegangen werden müssen, Herausforderungen für die Zukunft, damit unser Erbe


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