Bundesrat Stenographisches Protokoll 737. Sitzung / Seite 67

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nicht Heimatkunde!), 171 Gemeinden und 2,5 Prozent Bevölkerungszuwachs. Es ist sehr erfreulich, dass es ein Bundesland gibt, das diesen Zuwachs auf Grund des Fleißes seiner Bevölkerung und mit Unterstützung der Bundesregierung zuwege gebracht hat.

Seit Österreich EU-Mitglied ist, wurde das Burgenland für eine höchstmögliche EU-Förderung als Ziel-1-Gebiet ausgewiesen.

Im Burgenland hat es in den letzten zehn Jahren zur Freude aller Österreicher sehr starke wirtschaftliche Impulse gegeben, und es hat damit sehr stark aufgeholt.

Vom Bundesministerium für Finanzen und der EU werden für das laufende Quartal für das Ziel-1-Gebiet Burgenland noch 158 Millionen zur Verfügung gestellt.

Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Wir danken auch für die zusätzlichen 2 Millionen €. Wir Kärntner waren sehr froh, als wir diese 2 Millionen erhalten haben. Damit kann man ... (Bundesrat Molzbichler: Die bis heute noch nicht ausbezahlt wurden!) – Mit den Gemeinden ist bereits verhandelt, wie es die Bürgermeister und die Gemeinden wollen. (Bundesrat Molzbichler: Bis heute noch kein Geld gesehen!) Es wird ausbezahlt, und die Bürgermeister haben schon Vorschläge eingebracht. (Bun­desrat Molzbichler: Es ist noch nicht ausbezahlt! – Bundesrat Gruber – in Richtung des Redners –: Hast du schon Geld bekommen, Siegi?)

Dem Kollegen Schennach möchte ich nur Folgendes sagen: Wir sind im Burgenland die Minderheit, und wir sind in Kärnten die Minderheit – und das ist interessant: Die Minderheit in Kärnten sind gute Kärntner, und die Minderheit im Burgenland sind gute Burgenländer. (Bundesrat Gruber: Genau so ist es!) Es stellt sich die Frage, warum man immer versucht, etwas hineinzuinterpretieren. Wir alle sind gute Österreicher und gute Europäer – und das wollen wir sein.

Ich bedanke mich im Namen der Burgenländer für die 2 Millionen €, die zur Verfügung gestellt werden. Meine Damen und Herren, herzlichen Dank! (Beifall des Bundesrates Mitterer und Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Gruber: Warum habt ihr dann ein Defizit in Kärnten?)

11.58


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Sodl. – Bitte.

 


11.58.57

Bundesrat Wolfgang Sodl (SPÖ, Burgenland): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr ge­schätzten Damen und Herren! Am 21. Jänner 1921 wurde unser Bundesland Burgenland als selbständiges und eigenständiges Bundesland in die Bundes­verfas­sung aufgenommen. Im gleichen Jahr, am 18. Juni 1921, fand erstmals eine Land­tagswahl im Burgenland statt.

In der Zwischenzeit ist viel passiert, und es hat sich viel verändert, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Und so können wir mit berechtigtem Stolz dieses Jubiläum feiern. Aus dem ehemaligen Armenhaus Österreichs wurde ein international anerkannter Wirt­schaftsstandort.

In den Jahren 1932 bis 1937 kam es in unserem Bundesland zu einer Aus­wanderungswelle. Viele Landsleute mussten ihre Heimat und sehr oft auch ihre Familien verlassen, da die ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen ihnen keine Lebensgrundlage boten. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945, war abermals die Eigenständigkeit eine große Herausforderung. Nach der gesicherten Selb- und Eigenständigkeit folgte ein neuer-


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