BundesratStenographisches Protokoll746. Sitzung / Seite 77

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Bieringer, in dem er gemeint hat, dass 2 Millionen für den Frauenfußball genug sind, hat schon etwas für sich. Es gibt in Österreich kein Gesetz, das es Frauen verbietet, sich zu einer Fußballmannschaft zu formieren. Es ist eben Fußball vermutlich nicht unbe­dingt ein Frauensport. Wenn man aber nun bedenkt, wie viele Fußballmann­schaften männlich sind und wie viele Frauen-Fußballmannschaften es gibt, dann sind, Herr Bundesrat Bieringer, die 2 Millionen im Verhältnis zu den 13 Millionen für den männlichen Fußballsport tatsächlich gut dotiert. (Bundesrätin Roth-Halvax: Dafür, dass die Männer nichts weiterbringen? – Heiterkeit bei der SPÖ.)

Wir werden diesem Sportförderungsgesetz ebenfalls die Zustimmung erteilen, weil wir darin richtige Ansätze sehen. Denn die verstärkte Umwidmung von Bundes-Sport­förderungsmitteln zugunsten von Bewegungsmaßnahmen im Bereich der Kinder und auch im Kindergartenbereich, also im Vorschulalter, ist der richtige Weg.

Es ist in dem Gesetz auch nicht enthalten, was vorher in den Medien laut angedacht wurde, nämlich Bestrafungen durchzuführen und eine so genannte Fettsteuer einzu­führen. Davon ist Gott sei Dank nichts zu bemerken. Es ist der richtige Weg, im Bereich der Bewegung und der Sportförderung mit Belohnungssystemen und nicht mit Bestrafungen zu agieren.

Beginnen wir aber auch mit einer Grundsatzdiskussion, um im Bereich der Sportför­derung als Lenkungsmaßnahme auch Förderungen beziehungsweise Reformen in anderen Bereichen anzudenken und durchzuführen, wie zum Beispiel im Fußball­bereich – um noch einmal auf das Beispiel zurückzukommen –, gerade in einem Jahr vor der EURO 2008! Was die Lizenzen für die Bundesligavereine betrifft – die Vereine der Bundesliga nominieren Senate, und diese entscheiden über die Lizenzen –, ist dies ein veraltetes System. Hier sollten wir über Reformen nachdenken.

Was ich mir im Bereich der Bundes-Sportförderung auch wünschen würde, wäre mehr Transparenz. Ich glaube, diese Forderung kann man von diesem Rednerpult aus selbstverständlich auch aufstellen.

Ich möchte zu dem Thema abschließend nur noch Folgendes sagen: Förderung ist nicht alles, es bedarf auch einer großen Anzahl von Funktionären, die den Breitensport in Österreich aufrechterhalten. Diese agieren meist unbezahlt und unbedankt zum Wohle unserer Volksgesundheit, und deshalb gilt mein Dank auch all diesen Funk­tionären.

Ich darf vielleicht noch zu den Punkten 4 und 5, die darauf folgen und denen wir ebenfalls die Zustimmung geben werden, einen Satz anhängen, um nicht noch einmal ans Rednerpult gehen zu müssen – obwohl das ja wiederum Bewegung und eigentlich eine sportliche Tätigkeit wäre. Aber ich bin nicht darauf aus, die Statistik der Rede­anzahl aufzubessern, sondern ich sage, dass die Maßnahmen, die im Bereich Doping gesetzt werden und die Gott sei Dank von allen Parteien im Hohen Hause, im Parlament, wahrscheinlich auch heute hier im Bundesrat, bestätigt werden, sehr, sehr gute Maßnahmen sind, mit denen mehr Ethik im Sport erreicht wird.

Eine Bitte an den Herrn Staatssekretär ist die, dass wir vielleicht gerade in diesem Vorzeige-Doping-Gesetz alles daransetzen sollten, um innerhalb der Europäischen Union dieses Gesetz zu harmonisieren. Denn es darf nicht so sein, dass ein Land vorbildlich ist und andere Länder schlampig hintennach bleiben.

Wir werden den Punkten 3, 4 und 5 die Zustimmung erteilen. (Beifall des Bundesrates Ing. Kampl und bei Bundesräten der ÖVP.)

13.01


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gelangt nun Herr Staats­sekretär Dr. Lopatka.

 


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