BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 70

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Das Einvernehmen mit den Ländern, die Klassenschülerhöchstzahl mit 25 festzulegen, ist sehr positiv. Die Senkung der Klassenschülerzahl allgemein ist sehr positiv, ebenso die Ausweitung der Sprachförderung, die Einführung des Pflichtgegenstandes „Politi­sche Bildung“. Und auch die Stellenpläne müssen selbstverständlich neu erstellt werden. Neu ist natürlich auch die Sprachförderung im Umfang von elf Wochen­stunden, etwas, was auch als sehr positiv hervorzuheben ist, bei Nichtkenntnis der deutschen Muttersprache. Auch das ist notwendig.

Zu den Sprachförderkursen. – Geschätzte Frau Bundesminister, vielleicht können Sie noch sagen, wie das möglich sein soll, wenn es erst ab acht Schülern vorgesehen ist. Im ländlichen Raum gibt es Gemeinden mit einem Schüler für Sprachförderung, solche mit zwei, mit drei Schülern, die zusammenzuführen wir schon versuchen, um dort Nachhilfe zu geben. Aber ich glaube, hier sollten wir wirklich schauen, dass sich diese Benachteiligung in Zukunft nicht tatsächlich nachteilig auswirkt.

Das Land Kärnten bezahlt derzeit schon 500 Lehrer, weil wir der Meinung sind, dass die Bildung einen besonderen Vorrang haben muss, wobei für die Landeslehrer und Fachexperten sowie die entsprechende Abwicklung vom Bund die Mehrkosten über­nommen werden sollen. Das zu ermöglichen, ist die Forderung des Landes Kärnten.

Sehr geehrte Frau Bundesminister! Ich habe noch nie gesagt: Mehr Geld!, aber ich glaube, Bildung wird in Zukunft mehr kosten. Ich habe heute schon ein Gespräch mit dem Landesschulpräsidenten der Steiermark gehabt, und wir sind diesbezüglich einer Meinung: Wenn wir wollen, dass wir europaweit nicht im Mittelfeld liegen, was die Bildung angeht, sondern dass wir uns der Spitze anschließen, wird dazu auch mehr Geld notwendig sein.

Bezüglich Schulunterrichtsgesetz, Frau Bundesminister, haben wir auch noch sehr, sehr viel zu tun, vor allem auch im Hinblick auf Qualitätssicherung. Unsere Aufgabe sollte es ja sein, wie ich schon gesagt habe, Österreich in diesem Bereich an die europäische Spitze zu bringen.

In diesem Zusammenhang ist die Einführung der Bildungsstandards auf gesetzlicher Grundlage ebenfalls als sehr positiv zu erwähnen.

Und wenn bei berufsbildenden höheren Schulen wieder Schulnachrichten eingeführt werden sollen, so muss ich sagen: Das geht ja gar nicht anders. Ich kann sagen, da hat es Probleme bei Lehrstellen und in der Weiterbildung gegeben. Wenn da nicht die entsprechende Schulnachricht vorhanden ist, führt das zu negativen Diskussionen.

Ja zur Verbesserung des Berufsreifeprüfungsgesetzes, zu einer erfolgreichen Lehre mit Matura! Wir haben das in Kärnten, und – Gott sei Dank – nehmen das sehr viele in Anspruch. Es ist sehr, sehr positiv, dass Menschen, die eine Lehre machen und dann auch noch Matura dazu machen, hochqualifizierte Mitarbeiter in einem Betrieb oder Führungspersonen werden. Die Kärntner Wirtschaft und das Land Kärnten zahlen dafür 546 € pro Person und Jahr.

Unsere Aufgabe und unsere Verpflichtung ist, die Jugend zu führen. Ohne Eltern kann das, wie heute schon gesagt wurde, nicht funktionieren. Da müssen die Eltern ein­gebunden werden, um die Leistungen der Schüler zu heben.

Es gibt aber auch große Unterschiede im Leistungsbereich der Lehrer. Auch hier, geschätzte Frau Bundesminister, glaube ich, gibt es Möglichkeiten, um den Standard zu heben. Wir wollen, dass unsere jungen Menschen in Zukunft auch das tägliche Leben „verstehen“ und auch mehr Verantwortungsgefühl für das allgemeine Leben mitbekommen. Es gibt in Österreich hochqualifizierte pensionierte Schuldirektoren, die ein hohes Ansehen genießen. Vielleicht könnte man mit diesen eine Diskussion dies­bezüglich einer Verbesserung führen.

 


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