BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 181

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dass es auch wichtig ist, dass wir die Sportler nicht kriminalisieren und nicht solche Wege gehen wie zum Beispiel Spanien, Italien oder auch Frankreich. Diese Verhält­nisse wollen wir eher nicht, und das ist auch in diesem Gesetz jetzt so geblieben. Das ist mir ganz wichtig!

Ich habe damals auch schon gesagt, dass, sollte es bei der Umsetzung dieser neuen Doping-Gesetze Probleme geben, man das dann rasch evaluieren sollte. – Und tatsächlich hat es wieder einige Probleme gegeben, und ich bin dem Herrn Staats­sekretär sehr dankbar, dass wir hier so rasch mit einem neuen Gesetz darauf reagieren konnten, weil wirklich Handlungsbedarf besteht.

Es kommt nun zu einer Zusammenfassung der gerichtlichen Strafbestimmungen sozu­sagen unter einem Hut, auch unter Einbeziehung von Blut-Doping und Genmanipu­lationen. Hier gibt es auch eindeutige Verbesserungen im Gesetz.

Ich finde es auch wichtig, dass der Besitz von Drogen-Substanzen jetzt unter Strafe gestellt wird. Auch die Vorgabe, die Namen von wegen Dopingvergehen gesperrter Sportler zu veröffentlichen, ist richtig, genauso wie die Schaffung einer Rechts­grund­lage für die Heranziehung von Polizeiorganen bei Kontrollen nach § 68a Arzneimittel­gesetz. – Das sind, wie gesagt, wesentliche Verbesserungen.

Sie werden mir auch recht geben, dass wir hier nicht nur den Spitzensport genauer unter die Lupe nehmen müssen, sondern auch den Breitensport. Es ist auch ganz, ganz wichtig, Voraussetzungen zu schaffen, um diese Fitnesseinrichtungen, diese Sporteinrichtungen zu kontrollieren, wie wir ja vorgestern im Ausschuss gehört haben, wo wir wirklich sehr gut von Leuten des Ministeriums informiert wurden. Ich darf mich diesbezüglich also für eine sehr gute Ausschussarbeit im Bundesrat herzlich bedanken.

Ich denke, dass besonders unter dem Deckmantel des Breitensports buchstäblich Schindluder getrieben wird. Es wird auf kriminelle Weise mit verbotenen anabolen Substanzen gedealt, und einfache sogenannte Fitness-Sportler haben plötzlich Muskelberge wie Conan der Barbar.

Ich kann auch aufgrund der aktuellen Situation bei der Tour de France, die ja vom Spitzensport zum Spritzensport verkommt, betonen, dass Österreich hier eine ganz vorbildliche Gesetzesmaterie vorgelegt hat.

Das Ganze wird aus österreichischer Sicht doch etwas versöhnlicher, wenn wir an die großartigen Erfolge von Bernhard Kohl denken. Wir freuen uns sehr über einen ausgezeichneten österreichischen Sportler, der hier wirklich aufzeigt! Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass Bernhard Kohl ein sauberer Radsportler ist, mit dem wir Österreicher noch viele, viele Jahre unsere Freude haben werden.

Ich muss dich, Herr Staatssekretär, wirklich und mit allem Ernst ersuchen, auch im Bereich der Europäischen Union etwas zu unternehmen – Kollege Gruber hat das richtigerweise angesprochen –, dass wir hier doch gemeinsam vorgehen, dass sich die Europäische Union auch insgesamt klar wird bezüglich dieser Situation und dass wir hier gemeinsame Bestimmungen bekommen, um wirklich einheitlich vorzugehen.

Ich darf hier ganz kurz einen Bericht aus der „Kleinen Zeitung“ erwähnen, in dem ein Labor gezieltes Doping anbietet. Ich zitiere:

„Ein spanisches Labor soll Radsport-Profiteams ein Angebot für interne Doping-Kon­trollen unterbreitet haben. ,In einer E-Mail, die an mehr als zehn Profi-Radsportteams adressiert wurde und der ARD‘“, also der deutschen Fernsehanstalt, „,vorliegt, bietet die Universidad de Extremadura in Cáceres an, durch Urin-Analysen ein komplettes Steroid-Profil der Radfahrer der Profiteams durchzuführen‘, hieß es dazu in einer


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