BundesratStenographisches Protokoll781. Sitzung / Seite 117

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Kollege Mayer, in Vorarlberg so und bei unserem lieben Bauernbunddirektor in Tirol, aber auch in Wien. Das sind die ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Lieber Kollege, du willst doch nicht sagen, dass der Grüne Bericht die Unwahrheit spricht, denn dort kannst du es schwarz auf weiß nachlesen.

Ich finde, das ist eine sehr, sehr positive und interessante Entwicklung, insbesondere wenn man sich jetzt auch noch anschaut, wie alt die BetriebsleiterInnen sind, die einen Hof führen. – Es ist genau – jetzt kommen wir dazu – ein Alter, in dem Frauen oft, wenn sie arbeitslos werden, in einer ganz kritischen Situation sind. Hier, muss man sa­gen, ist die Mehrheit zwischen 35 und 60 Jahren alt (Bundesrätin Michalke: Männer auch!) und geht mit einem Selbstbewusstsein und mit einer Selbstverständlichkeit in diesen Job, dass man das nur positiv hervorheben kann.

Und auch wenn die Herren ein bisschen lachen, ist das ein sehr gesundes Zeichen für die österreichische Landwirtschaft, denn im Rahmen einer Studie hat man auch her­ausgefunden, worüber Frauen entscheiden und worüber Männer entscheiden.

Nun, Kollege Kühnel, worüber entscheiden die Frauen? – Über das Ausmaß der Tier­haltung, über die Vergrößerung des Tierbestandes, über – was mich jetzt besonders freut – den Einstieg in den Biolandbau, über die Direktvermarktung und – als Neben­produkt – über Urlaub am Bauernhof.

Und in die Richtung gesagt, wo vorher das Gejohle war: Das, worüber die Männer oder die Söhne oder die Partner entscheiden, ist fast einzig und allein der Bereich ... (Zwi­schenruf bei der ÖVP) – nein, Maschinen, Modernisierung der Geräte.

Interessant ist auch, in welchen Bereichen wir die meisten Betriebe mit weiblicher Handschrift haben: Das ist sowohl im Bereich des Ackerbaus als auch des Grünlandes; und fast 125 000 Kühe stehen in Betrieben, denen eine weibliche Betriebsleitung vor­steht.

Wenn man das jetzt noch mit den Ausführungen des Kollegen Kalina verknüpft, muss man Folgendes sagen: Wenn der Produktpreis 60 Prozent öffentliche Mittel beinhaltet, geht es dabei noch viel mehr auch um die soziale Streuung, um genau solch eine Ent­wicklung entsprechend zu unterstützen.

Ich ziehe also einen Schluss aus diesem Grünen Bericht, der für mich sehr erfreulich ist, und das ist das verstärkte Auftreten der Frauen in der Landwirtschaft.

Was mich auch freut, selbst wenn der Zuwachs für mich noch bescheiden ist, ist, dass es wieder ein Plus bei den Biobetrieben gibt. Wenn wir dabei einen Vergleich bei den Preisen anstellen, so ist festzustellen, dass der Einbruch der Preise bei den Biobetrie­ben nicht so stark war, weil sich Bioprodukte, trotz der Krise, preisstabil gehalten ha­ben. Insofern ist die Option, sozusagen in diese Bereiche zu investieren und einzustei­gen, auch vom Preisverhältnis und vom erzielten Marktpreis her interessant.

Und nun noch einmal zur Klarstellung: Wir nehmen diesen Grünen Bericht sehr gerne zur Kenntnis und es ist ein ausgezeichneter Bericht. – Danke. (Beifall der Bundesrätin Kerschbaum sowie Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

15.58


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt nun Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Berlakovich. – Bitte, Herr Minister.

 


15.58.16

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn der Grüne Bericht jetzt zum fünfzigsten Mal vorliegt, dann kann man sagen, dass das schon eine Erfolgsgeschichte ist, weil das mit Sicherheit


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