BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 105

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dass es unserer Bundesministerin gelungen ist, in Zeiten wie diesen – nämlich in Zeiten der Wirtschaftskrise und der Finanzkrise – das Kulturbudget in unveränderter Höhe zu verhandeln. Das Kulturbudget ist gleich geblieben, und das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist für mich auch eine Art Kunst.

Kultur und Kunst ist meiner Meinung nach für die Gesellschaft eine Bereicherung, eine Entwicklung. Kunst- und Kulturförderung ist für mich eine Investition in eine offene, neugierige Gesellschaft, der wir mit Respekt, mit Anerkennung, mit Toleranz und Achtung begegnen müssen. Und ich glaube auch, dass wir Kunst und Kultur nicht unter betriebswirtschaftlichen Aspekten betrachten sollen, sondern Kunst und Kultur muss man als kulturellen Wert sehen. Den kulturellen Wert von Kunst und Kultur muss man anerkennen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die für Kunst und Kultur eingesetzten finanziellen Mittel sehe ich als Gewinn an Freude, und ich sehe es auch, lieber Herr Jenewein, als produktiven Widerspruch. Das muss erlaubt sein. Und ich sehe Kunst und Kultur als Vielfalt und als spannend.

Dieser Kulturbericht, der in einem neuen, leserfreundlichen Layout erschienen ist, zeigt uns die kulturelle Entwicklung im Jahr 2010. Ich möchte nicht alles aufzählen, sondern vor allem auf die Wichtigkeit der Kulturvermittlung eingehen, weil ich glaube, Kultur­vermittlung, Internationalisierung und Nachwuchsförderung sind ein Muss in Kunst und Kultur und absolut unverzichtbar.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Was heißt „Kultur vermitteln“? Kultur vermitteln heißt, vielen Menschen, besonders aber der Jugend und den Kindern, Kunst und Kultur näherzubringen. Kulturelle Bildung ist Triebfeder für Kreativität und Reflexion in allen Bereichen des Lebens.

Entscheidend und ein großer Schritt, um mehr Menschen zur kulturellen Bildung zu motivieren, war sicherlich die Einführung des freien Eintritts für alle Kinder und Jugend­lichen unter 19 Jahren in die Bundesmuseen und in die Österreichische National­bibliothek, welche ab 1.1.2010 in Kraft getreten ist. In den vergangenen zwei Jahren haben 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche diesen freien Eintritt genützt. Im ersten Jahr hat diese Initiative, die Initiative des freien Eintritts, eine BesucherInnen-Zuwachs­quote von 24 Prozent erzielt.

Wenn Kinder und Jugendliche Bundesmuseen besuchen, kommen sie meist mit Begleitpersonen, und deswegen ist auch ein Plus bei der Gesamtbesucher- und Gesamt­besucherinnenzahl und bei den Vollzahlern und Vollzahlerinnen ersichtlich. Konkret heißt das, dass im Jahr 2009/2010 um 9 Prozent mehr Menschen Bundesmuseen besucht haben. Bei den Vollzahlerinnen und Vollzahlern ist ein Plus von 20 Prozent zu verzeichnen. Und das, liebe Kollegen und Kolleginnen, ist für mich ein ganz großer kulturpolitischer Meilenstein.

Eine weitere museumspolitische Offensive ist sicherlich die Vermittlungsoffensive für Kinder und Jugendliche, die eine offensive und kreative Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche fördert. Was bewirkt das? – Es bewirkt, dass das Bewusstsein für die Schätze unserer Kultur gestärkt wird und sich vor allem junge Menschen deren bewusst werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch etwas erwähnen, was für mich auch sehr wichtig ist: die Kooperationen und die Partnerschaften mit Kunst- und Kulturein­richtungen und Schulen, denn die direkte Förderung von Kunst und Kultur vermittelnden Projekten vereint kultur- und bildungspolitische Ziele.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die kulturelle Vielfalt zu erhalten ist sehr wichtig. Wie unsere Frau Bundesministerin vorhin gesagt hat: Vielfalt ist eine Chance. Und gerade


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