BundesratStenographisches Protokoll823. Sitzung / Seite 213

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dieses Gesetz auch entsprechend beschließen. (Zwischenrufe der Bundesräte Michal­ke und Krusche.) – Daher unsere Unterstützung. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

19.48


Vizepräsidentin Mag. Susanne Kurz: Als nächster Redner gelangt Herr Bundesmi­nister Dipl.-Ing. Berlakovich zu Wort. – Bitte.

 


19.48.17

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Tatsächlich ist es so, dass Österreich eine nachhaltige Forstwirtschaft betreibt. Immerhin sind wir jenes Land, das vor 160 Jahren den Begriff Nachhaltigkeit in einem Forstgesetz fest­geschrieben hat, und wir haben nicht nur sozusagen gesetzlich eine lange Tradition, sondern auch tatsächlich. Wir leben nicht von der Substanz unserer Wälder, wir nützen nicht einmal den jährlichen Zuwachs unseres Forstes. Das heißt, wir bewahren die Substanz.

Wir haben auch sehr viel Geld in die Vitalisierung unserer Wälder investiert, das heißt, Umbau des Bestandes, um zum Beispiel von Fichten-Monokulturen wegzukommen in Lagen, wo das gar nicht so geeignet ist, in Richtung sozusagen natürlicher Waldzu­standsformen mit Laubwald, Mischwald – je nachdem, wie das standortgetreu ange­passt wird. Und es ist auch richtig, dass wir sehr viel investieren, auch damit Holz hö­herwertig verwendet wird.

Die Architektur wurde angesprochen, das gestalterische Element: Es hat im Vorjahr ei­ne Ausstellung zur Architektur im Künstlerhaus in Wien gegeben, und es ist weltweit, aber auch in Österreich sensationell, welche Bauten aus Holz hochgezogen werden. Österreich hat da sehr viel Know-how; zum Beispiel werden mehrgeschoßige Holzbü­rohäuser von österreichischen Firmen sehr erfolgreich im Ausland errichtet, aber auch im Inland. Und da gibt es noch enormes Potenzial.

Ziel: höherwertige Verwertung des Holzes in der Bauwirtschaft. Da brauchen die Archi­tekten und Planer auch mehr Mut, Holz verstärkt zu verwenden. Es wird auch sehr viel investiert in die studentische Ausbildung in diesem Bereich, aber das ist eine große Perspektive. – Und dann natürlich in der Möbelindustrie, und, und, und.

Natürlich ist auch die Verwendung als erneuerbarer Energieträger wichtig. Wir haben ein Potenzial.

Österreich ist natürlich auch, so wie es immer war, Holzimportland, weil wir Holz ver­edeln, höherwertig machen, indem wir daraus Bauholz machen, Schnittholz und auch höherwertig veredeln. Daher ist es trotzdem wichtig, dass diese europäischen Gesetze hier beschlossen werden, um den illegalen Holzhandel – eben wie angesprochen, aus tropischen Regenwäldern oder auch anderen Waldregionen – hintanzuhalten. Öster­reich ist da sicher nicht betroffen, aber es geht um Solidarität.

Das, was bei den Verhandlungen auf der Tagesordnung gestanden ist, war noch viel mehr Bürokratie, die verhindert werden konnte. Ein Mindestmaß ist zugegebenerma­ßen vorhanden, aber wir versuchen es so zu reduzieren, dass es sozusagen praktika­bel ist für bäuerliche Waldbesitzer, die tatsächlich mehr im Wald arbeiten sollen, am Feld sein sollen, im Stall sein sollen als vor dem Schreibtisch zu sitzen, um es plakativ zu formulieren. Aber letztendlich ist es wichtig, dass wir international auch diesen posi­tiven Aspekt der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft weitertransportieren.

International spielt sich das in ganz anderen Dimensionen ab, wenn es um große Kli­maverhandlungen geht. Da geht es darum, die Abholzung des großen Regenwaldes auch zum Beispiel im malayischen, indonesischen Raum hintanzuhalten. Dort werden dann stattdessen riesige Palmölplantagen gemacht und das als positiver Biosprit nach


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