BundesratStenographisches Protokoll824. Sitzung / Seite 103

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Dem Grünen Bericht stimmen wir natürlich zu. Danke, Herr Minister, für deine Arbeit! – Und danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Füller.)

13.32


Präsident Reinhard Todt: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Berlakovich. Ich erteile es ihm.

 


13.32.39

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Da­men und Herren! Ich bedanke mich vorweg bei den Fraktionen dafür, dass sie sich mit dem Thema Land- und Forstwirtschaft so eingehend und intensiv auseinandergesetzt haben. Das ist wichtig, denn meiner festen Überzeugung nach ist die Land- und Forst­wirtschaft ein Bereich, der in Zukunft an Bedeutung gewinnt.

In wenigen Jahrzehnten wird es neun Milliarden Menschen auf der Welt geben – Frage: Wie ernähren wir die Menschen ausreichend, in welcher Qualität? Wie können wir gleichzeitig Boden, Luft und Wasser schützen, eine Landschaft erhalten, die der Tourismus braucht? – Es bestehen also enorme Herausforderungen. Auch angesichts des Klimawandels und sich ändernder Bedingungen hat der land- und forstwirtschaft­liche Sektor ja selbst Riesen-Herausforderungen zu bewältigen. Daher ist es wichtig, und noch einmal: danke, dass Sie sich damit befasst haben!

Ich würde auch, Frau Kollegin, den Grünen Bericht nicht auf eine Kinderzeichnung re­duzieren und diese kritisieren. Auch das war das Ziel: Schulen einzuladen, sich mit dem Thema Land- und Forstwirtschaft auseinanderzusetzen, damit auch die Kleinen schon erkennen, wie wichtig das Thema der Ernährung und der Sicherung unserer Ar­tenvielfalt ist. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Der vorliegende Bericht ist der 54., und es gibt mit Sicherheit kein umfangreicheres Nachschlagewerk über die Land- und Forstwirtschaft in Österreich. Datenlage, Ma­terial, Informationen – also alles wird beleuchtet. Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lebensministeriums und auch an die Betriebe, die sich wie immer be­mühen, diese Daten in sehr großem Umfang zur Verfügung zu stellen: herzlichen Dank für die ausgezeichnete Arbeit!

Es wurde die Einkommenssituation erwähnt, ich muss nicht näher darauf eingehen. Sie zeigt aber im Lauf der Jahre – heuer ein Minus, im vergangenen Jahr ein Minus, vor zwei Jahren ein sehr starkes Plus – ein sehr starkes Auf und Ab der Einkommen. Was heißt das? – Dass die Land- und Forstwirtschaft zum einen eben ein unternehme­rischer Tätigkeitsbereich ist, der keine kontinuierliche Einkommensentwicklung hat, und wie sehr nach wie vor die Land- und Forstwirtschaft den Einflüssen von Wind und Wet­ter ausgesetzt sind.

Bundesrat Temmel hat es angesprochen: Frostschäden im Wein, Dürre im Ackerbau, niedrigere Erträge in der Forstwirtschaft. Das heißt, das ist nach wie vor eine Heraus­forderung. Daher versuchen wir, dem zu begegnen, indem wir über die Hagelversiche­rung hinaus zukünftig auch Dürre-, Ernteausfallsversicherungen entwickeln wollen. Der Pferdefuß dabei ist, dass das Geld kostet. Aber dorthin muss es gehen, dass wir eben Einkommen in der heimischen Land- und Forstwirtschaft auch stabilisieren können, um Wetterkapriolen sozusagen hintanzuhalten.

Wichtig ist – das ergibt sich auch aus dem Bericht, und es wurde schon mehrfach er­wähnt –, dass unterschiedliche Betriebe unterschiedlich betroffen sind. Die Botschaft ist eindeutig, dass die Bergbauern eine stärkere Unterstützung brauchen. Es ist auch mein Ziel, dass zum Beispiel Bergbauern der Zonen 3 und 4 zukünftig eine stärkere Unterstützung bekommen, weil diese in ganz extremen Positionen sind.

 


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