Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 11. Sitzung / Seite 92

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wichtige Ziele im Kultur- und Bildungsbereich sind: Die Feststellung der notwendigen Bildungselemente für die Erstausbildung und die Feststellung, was man ins lebensbegleitende Lernen verlagern kann.

Wir müssen das hohe Bildungsniveau durch effizienten Einsatz bestehender Ressourcen aufrechterhalten. Wir müssen die Sicherung der momentanen, der innovativen Weiterentwicklung durch neue Schwerpunktsetzungen ermöglichen. Es kann ja nicht sein – auch nicht im Bildungsbereich –, daß immer mehr und mehr dazukommt. Das halten die Schüler nicht aus, das halten die Lehrer nicht aus, und das hält das Budget nicht aus.

Wir müssen uns wirklich einmal überlegen: Was ist alt? Was brauchen wir nicht mehr? Wo können wir neue Akzente setzen?

Wir müssen Zentralismus und Bürokratie im Schulbereich abbauen, wir müssen vor allem auch die kulturelle Identität fördern und die gewachsene kulturelle Tradition Österreichs im europäischen Raum festigen, und wir müssen im Bildungsbereich erreichen, daß wir Europa als Zukunftschance sehen. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie von der Opposition werden jetzt natürlich wieder sagen: Das sind lauter schöne Ziele, aber wie wollen Sie das machen? – Ich kann Ihnen das ganz genau sagen, ich kann Ihnen einzelne Maßnahmen nennen, die wir bereits eingeleitet haben, die wir umsetzen werden: Wir werden die Schulautonomie ausbauen. Wir werden die Durchlässigkeit verbessern. Wir werden die Fachmatura schaffen, damit es eine echte Chance für die Lehrlinge gibt, für diejenigen, die eine Fachschule besuchen.

Weiters: Wir werden die innere Schulreform weiterbetreiben durch die Einteilung der Lehrpläne in Kernbereiche und Erweiterungsbereiche. Es werden Schlüsselqualifikationen in Zukunft mehr in die Schule einfließen müssen. Die neuen Lehr- und Lernmethoden werden bereits umgesetzt. Wir werden die Angebote beim lebensbegleitenden Lernen optimieren.

Die Internationalisierung im Bildungsbereich soll durch Unterricht in Englisch, in Französisch gefördert werden, und zwar zum Beispiel Geschichte auf englisch, Geographie auf französisch. Dazu braucht es natürlich eine Vorlaufzeit, eine dementsprechende Lehrerbildung. Wir werden besonders auch die Kreativität und den musischen Schwerpunkt an den Schulen im Auge behalten.

Ein Anliegen ist mir auch die gezielte Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten, besonders auch mit den Staaten des ehemaligen Ostblocks. Diese brauchen unsere Hilfe im Bildungsbereich.

Die Teilrechtsfähigkeit für die Schulen soll umgesetzt werden und genauso auf die Nationalbibliothek, auf die Museen und auf das Bundesdenkmalamt ausgeweitet werden.

Die bauliche Sanierung der Museen muß weitergeführt werden; vorrangig dabei ist die Albertina. Die internationalen Ausstellungen werden heuer fortgesetzt. Ich nenne "Der Traum vom Glück – Historismus in Europa", "Die Botschaft der Musik – 1 000 Jahre Musikgeschichte". Das "Museumsquartier" wird umgesetzt, verwirklicht (Abg. Motter: Aber wann?) – es wird gebaut –, und es wird mir auch ein Anliegen sein, die Synergieeffekte zwischen Bildung, Unterricht und den kulturellen Einrichtungen zu verstärken. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Diese großen Herausforderungen in den kommenden Jahren, besonders im Bildungs- und Kulturbereich, können nur durch gemeinsame Arbeit erreicht werden, nur durch ein Miteinander und nicht durch ein justament praktiziertes Gegeneinander. Für mich sehr wichtig ist die offene Zusammenarbeit mit allen Schulpartnern: mit Lehrern, Lehrerinnen, Eltern, Schülern. Die Lehrer und Lehrerinnen sind ja schließlich diejenigen, die die Zukunft unseres Landes mit ihrer Arbeit gestalten.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite