Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 178

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Zur Frage 22:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die österreichische Kfz-Zulieferindustrie weist einen durchschnittlichen jährlichen Gesamtumsatz – wie schon gesagt – von rund 52 Milliarden Schilling auf, wobei 42 Milliarden Schilling davon für den Export bestimmt sind. Sie erzielt dabei sowohl auf dem europäischen als auch auf den außereuropäischen Märkten wesentliche, nachhaltige Erfolge. Diese sind auch weiterhin gesichert, da die Exporte verstärkt auf zukunftsträchtige Systemlieferungen abgestellt werden.

Die erfolgreiche Exportposition dieses Industriezweiges möchte ich durch einige Beispiele mit Zahlen aus dem Jahr 1995 verdeutlichen:

Den österreichischen Zulieferexporten an BMW im Wert von 13 Milliarden Schilling – 13 Milliarden Schilling! – stehen Importe von Kfz dieser Marke im Wert von 3 Milliarden Schilling gegenüber. Das entspricht einer Deckungsquote von 420 Prozent. (Beifall bei der ÖVP.)

Im Fall der österreichischen Zulieferungen an Opel beträgt deren Wert 13,8 Milliarden, wobei allein 11 Milliarden auf das General-Motors-Werk in Wien Aspern entfallen. Im Vergleich zu den Importen von Opel-Kfz im Wert von 4 Milliarden Schilling liegt hier die Deckungsquote bei etwa 300 Prozent.

Weiters: Der Wert der österreichischen Kfz-Zulieferungen an Mercedes beträgt 4 Milliarden Schilling, die entsprechenden Importe 3,5 Milliarden. Auch hier gibt es eine Deckungsquote von etwas über 100 Prozent.

Und als besonderen Erfolg können wir sicher auch darstellen, daß Lieferungen von General Motors in Richtung Brasilien in der Größenordnung von 600 Millionen Schilling in letzter Zeit durchgeführt werden konnten.

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich ein persönliches Bekenntnis zu unserer Unternehmensstrukturpolitik ablegen: Wenn wir es mit multinationalen Unternehmen in Österreich zu tun haben, so muß es unser Ziel sein, daß es hier um Niederlassungen geht, die nicht Lohnfertiger, nicht Zulieferer auf Stückkostenbasis sind, sondern daß es sich um Niederlassungen handelt, die tatsächlich erhebliche Rechte zu Marktbelieferungen in alle möglichen Teile der Welt haben, wie das die meisten multinationalen Niederlassungen in Österreich auch haben. Darin liegt ja eigentlich das wirkliche Problem unseres gegenständlichen Diskussionsfalles.

Zur Frage 23:

Aus den Medien wissen wir, wie die Begrenzungen des Vertrages laufen sollen. Dem Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten liegen hierüber keine offiziellen Informationen vor. Wären sie uns offiziell mitgeteilt worden, hätte ich Schwierigkeiten mit der Amtsverschwiegenheit. Aber wir haben alle die Zeitungen gelesen.

Zur Frage 24:

Hier sind seriöse Angaben für die nächsten Jahre nicht möglich. Fest steht für mich jedoch, daß mögliche Arbeitsplatzverluste in Krisenbetrieben, von denen wir in verschiedenen Gebieten welche haben, mit Beschäftigungszuwächsen durch Ausnützen neuer Marktchancen anderer Betriebe, zum Teil auch in andere Regionen, ausgeglichen werden müssen.

Zur Frage 25:

Ein gewisser Rückgang der österreichischen Kfz-Zulieferexporte nach Japan wirkt sich zwar negativ auf die Handelsbilanz mit diesem Staat aus, doch steht dem eine Steigerung der sonstigen Exporte gegenüber. Im Augenblick gibt es hier keine offiziellen Statistiken. Sobald diese vorliegen, werden wir sie dem Haus zuleiten. (Abg. Ing. Reichhold: Wie können Sie das behaupten?) – Weil wir uns anhand der japanischen Statistik und der Auskünfte der Handels


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite