Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 36. Sitzung / Seite 64

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schon einiges in Bewegung gesetzt hat. Aber wir werden den Minister dann schon in die Pflicht nehmen und fragen, was da weiter passieren wird. (Zwischenruf der Abg. Aumayr. ) Nein, da wird sich schon etwas bewegen, denn der Herr Bundesminister wird auch über den Sommer von uns hören.

Meine Damen und Herren! Nun aber zu den Bundesforsten. Bei den Bundesforsten herrscht – Sie haben es über die Medien vernommen – wirklich akuter Handlungsbedarf. (Zwischenruf des Abg. Wabl .) Darüber reden wir schon, Herr Kollege Wabl, das ist mir ein Bedürfnis. Die Motivation der Mitarbeiter ist dort ganz offensichtlich auf dem Nullpunkt angelangt. (Abg. Mag. Haupt: Wo?) Bei den Bundesforsten. Die Kündigung der Mitarbeiter ist in großem Maße vorhanden.

Ich habe hier eine Studie, verfaßt von der Firma Trigon, einem Beratungsinstitut, die ganz erschütternde Dinge aufzeigt: Die Bundesforste behandeln die Kunden vielfach von oben herab. Wir tun so, als wären wir in der Situation, Holz verteilen zu können. – Das ist ein Punkt. – Hohe Zustimmung.

Das Denken in Abteilungen und Bereichen ist heute bei uns sehr ausgeprägt: 82 Prozent Zustimmung.

Bei den Bundesforsten hat sich das unternehmerische Denken und Handeln in den letzten Jahren gut entwickelt: zirka 57 Prozent Zustimmung, keine Zustimmung: 42,3 Prozent.

Viele Mitarbeiter haben das Gefühl, daß sie wie unmündige Menschen behandelt werden: 74,1 Prozent Zustimmung, zirka 25 Prozent sagen nein.

In den Bundesforsten gewöhnt man es sich ab, selbständig zu denken und zu handeln: 63,8 Prozent Zustimmung.

Das ist ein wirklich erschütternder Befund. Und wenn man sich vor Augen führt, daß schon viele Jahre über eine Reform der Österreichischen Bundesforste geredet wird, Lippenbekenntnisse abgegeben werden und die Großparteien immer sagen: Ja, wir müssen uns jetzt zusammensetzen und da eine ordentliche Regelung zustande bringen, aber nichts passiert, dann muß man sagen: Es ist das wirklich ein Armutszeichen für diese Republik, meine Damen und Herren! (Beifall beim Liberalen Forum.)

Wir Liberale haben daher einen Entschließungsantrag eingebracht, da es nicht nur darum geht, ein Privatisierungskonzept durchzuführen, sondern auch die Verwaltung radikal zu durchforsten. Dieser Entschließungsantrag wurde schon einmal eingebracht, ist im Ausschuß, ist dort aber leider verhungert. Ich möchte ihn daher jetzt noch einmal einbringen.

Es geht uns darum, daß nicht nur geredet wird, daß nicht nur der Bundesminister sein Modell einer Stiftung verfolgt und die SPÖ sagt: Vielleicht eine kleine GmbH!, sich aber im wesentlichen nicht viel ändert und der österreichische Wald sozusagen als Staatswald die große Manövriermasse bleibt. Herr Wabl sagt, man müsse den Wald ernster nehmen, man müsse das Forstgesetz radikal reformieren, wesentlich verschärfen. Die Freiheitlichen können sich doch in einigen Punkten uns anschließen.

Ich glaube, daß in diesem Bereich noch nicht ganz zu Ende gedacht wurde, aber ich honoriere, daß uns in Teilbereichen entsprechende Zustimmung entgegengebracht wird. Aber passiert ist bisher nichts! Und SPÖ und ÖVP haben erklärt, sie wollen noch vor der Sommerpause ein Konzept auf den Tisch legen – passiert ist nichts, meine Damen und Herren! Daher bringe ich folgenden Entschließungsantrag von uns ein – das ist der falsche Entschließungsantrag. (Abg. Mag. Haupt: Sitzungsunterbrechung!) Nein, keine Sitzungsunterbrechung. (Abg. Mag. Haupt: Die Redezeit ist auch schon fast abgelaufen!) Das macht der Kollege Barmüller, höre ich.

Ich möchte noch einen Entschließungsantrag zur AMA einbringen:


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