Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 49. Sitzung / Seite 139

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Meine Damen und Herren! Selbstverständlich gibt es in jedem Staat Kritikpunkte. (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.) – Ich freue mich über Ihre Zwischenrufe, aber sie überschlagen sich derart, daß ich sie überhaupt nicht verstehe. Sie müssen sich überlegen, wer einen Zwischenruf machen soll, denn wenn Sie durcheinander reden, verstehe ich Sie nicht. (Abg. Mag. Stadler: Frau Kollegin, Sie haben recht: Schwarzsein blockiert jede Kreativität!)

Meine Damen und Herren! Das, was Sie nicht verstehen, ist – Herr Abgeordneter Prinzhorn hat das wieder so gesagt – die "Globalisierungsfalle". Sie fallen auf dieses Wort rein!

Es gibt weltweit Globalisierung, seit einigen Jahren haben wir sie. Die Globalisierung läßt sich nicht aufhalten. Doch wie begegnen wir ihr? – Die Globalisierung hat insgesamt Wohlstand gebracht, den Wohlstand vermehrt, auch jenen der Österreicherinnen und Österreicher, gerade auch durch Lieferungen aus dem Fernen Osten. Denken wir doch nur an all die Produkte, die aus dem Fernen Osten kommen: Autos, Textilien. Niemand ist heute mehr bereit, zu hohen Preisen einzukaufen. (Abg. Dr. Ofner: Da hat die österreichische Industrie Freude!) Jeder einzelne Österreicher nützt die Vorteile dieser Globalisierung.

Herr Abgeordneter Dr. Ofner! Das, was wir brauchen – und wir tun dafür auch etwas –, sind neue Märkte, neue Produkte, neue Innovationen. Aber wenn wir nur Schwarzmalen, haben wir keine Kreativität dafür. (Abg. Mag. Stadler: Schwarzsein ist keine Kreativität! Schwarz ist nicht die Farbe der Kreativität!) Gott sei Dank haben wir sehr gute Unternehmen.

Ich habe mich gewundert, daß Abgeordneter Prinzhorn in seiner Rede das Beispiel Schweiz nicht angezogen hat, da Abgeordneter Haider immer sagt: "Ja in der Schweiz, in der Schweiz".

Gestern gab es im Fernsehen einen Bericht, der zeigte, wie es in der Schweiz zugeht. Die Fernsehberichte informieren uns über Aufstände, über ein Minus im Tourismus von 12 Prozent, über eine Steigerung der Arbeitslosigkeit (Abg. Dr. Ofner: Haben wir auch!) , darüber, daß Konzerne im Ausland, in der Europäischen Union investieren und daß Banken rationalisieren müssen. (Abg. Dr. Ofner: Auch bei uns!)

Meine Damen und Herren! Das Beispiel Schweiz, das Sie immer gewählt haben, stimmt nicht mehr, es ist der Weg Österreichs in die Europäische Union der völlig richtige gewesen, denn dadurch konnten wir einige Unbillen abwehren. – Die Herausforderung ist: Der Wirtschaftsstandort Österreich muß gestärkt werden!

Abgeordneter Prinzhorn hat gemeint: mit diesem Parlamentarismus aufhören. – Etwas müssen wir sehen: Es gibt unterschiedliche Meinungen in diesem Land, unterschiedliche Meinungen der politischen Parteien, und wir brauchen eine neue Streitkultur oder – besser gesagt – eine neue Diskussionskultur, sodaß einer dem anderen zuhört und nicht apodiktisch auf Kosten des anderen alles durchsetzen will. Denn dadurch steigt die Aggressivität in diesem Land, und das trägt nicht zu einem positiven Klima in diesem Land bei. (Beifall bei der ÖVP.)

Konstruktive Vorschläge und Maßnahmen sind notwendig, und da muß in verschiedenen Bereichen umgedacht werden. Wir wollen keinen Sozialabbau, sondern die Mitarbeiter fragen: Wo können Sie in etwas schwierigeren Zeiten etwas aufgeben, um die Chancen für die Zukunft zu erhöhen? – Darum geht es. (Zwischenruf des Abg. Böhacker. )

Ich bin sehr froh darüber, daß Herr Mag. Kaufmann gesagt hat, daß Globalisierung auch Chancen bedeutet, daß es selbstverständlich Einkommensunterschiede zu den Nachbarstaaten, zu den anderen Regionen der Welt gibt – die wird es immer geben. Wie nützen wir sie aber für die Zukunft? Dabei geht es darum, daß wir Innovationsstärke beweisen, aber auch wesentlich flexiblere Arbeitszeitmodelle annehmen. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)

Ich bin eine kleine Unternehmerin und kann nicht verstehen, daß Großbetriebe Betriebsvereinbarungen schließen und diese selbstverständlich sanktioniert werden, daß der Herr Bundeskanzler, die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei BMW einlädt und sich die verschiedensten Flexibilisierungsmodelle erörtern läßt, daß BMW in Österreich ein Modell hat, das auf Be


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