Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 67. Sitzung / Seite 16

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Die 2. Anfrage formuliert Herr Abgeordneter Dr. Lukesch. – Bitte sehr.

Abgeordneter Dipl.-Vw. Dr. Dieter Lukesch (ÖVP): Herr Bundesminister! Meine Frage lautet:

105/M

Mit welchen Maßnahmen wollen Sie eine durchgängige Internationalisierung der heimischen Universitäten im Sinne der internationalen Mobilität der Studierenden sicherstellen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Bundesminister, bitte.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Herr Abgeordneter! Mir ist wie Ihnen an einer Öffnung der österreichischen Universitäten und insbesondere auch an der Unterstützung der Studierenden in ihrer Öffnung zur Welt hin gelegen. Ich denke allerdings, daß das Ziel, das wir hier gemeinsam verfolgen, nicht primär und ausschließlich durch technische Maßnahmen, wie sie heute schon in einer relativ großen Zahl vorhanden sind, erreicht werden kann.

Ein wesentliches Moment, das bis jetzt vielleicht nicht im Vordergrund gestanden, aber von wesentlichem Einfluß darauf ist, ob junge Menschen bereit sind, im Ausland Teile ihres Studiums zu absolvieren, ist, inwieweit sie den Mut und die Bereitschaft aufbringen, sich auf fremde Sprachen und Kulturen einzulassen, und inwieweit sie bereits vor ihrem Studium Gelegenheit bekommen haben, nicht nur über die Grenzen hinaus zu schauen, sondern auch Eindrücke zu gewinnen.

Einerseits glaube ich daher, daß Aktivitäten wie jene, die heute schon da und dort zu beobachten sind, nämlich daß Schüler während oder auch nach der Schulzeit Teile ihrer Schulpflicht im Ausland verbringen, außerordentlich nützlich für diesen Schritt ins Ausland sind. Andererseits hielte ich es für sinnvoll, wenn wir uns daranmachten, Chancen dafür zu bieten, daß sowohl Schüler als auch Schulabsolventen die Gelegenheit erhalten, gewissermaßen "Schnupperanwesenheiten" an ausländischen Bildungseinrichtungen im Ausmaß von bloß einer Wochen oder 14 Tagen zu konsumieren, um dadurch vor Ort zu "kosten" – wenn ich so sagen darf –, ob ihnen das eher Angst macht oder aber aussichtsreich erscheint.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Danke, Herr Bundesminister.

Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordneter Dipl.-Vw. Dr. Dieter Lukesch (ÖVP): Herr Bundesminister! Das wäre zum Beispiel ein Synergieeffekt zwischen Bildungs- und Universitätsagenden. – Meine Zusatzfrage lautet: Sind in Ihrem Ressort Mittel für sozial bedürftige Studierende vorhanden, um etwa die erhöhten Lebenshaltungskosten bei einem Auslandsstudienaufenthalt abdecken zu können?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Herr Abgeordneter! Es ist einerseits das Bemühen der Bundesregierung, insgesamt zusammenzuwirken und durch dieses Zusammenwirken entsprechende politische Effekte zu erzielen. Das heißt aber andererseits nicht, daß wir dafür eintreten müssen, nur einen einzigen Minister in der Bundesregierung zu haben, weil dadurch die Synergien am meisten gefördert würden.

Zu Ihrer Frage: Es sind im Bereich des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr Mittel für Stipendien vorhanden. Es sind derzeit keine zusätzlichen Mittel – sozusagen in Ergänzung – vorhanden, um etwa in gesonderter Weise eine spezifische finanzielle Förderung für Auslandsstudien anbieten zu können. Wir haben allerdings ins Auge gefaßt, im Rahmen der Förderaktionen, die es im Ressortbereich gibt, Möglichkeiten zu suchen, wie wir spezifische Maßnahmen setzen können, die das Studium im Ausland begünstigen.


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