Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 74. Sitzung / Seite 97

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8. Punkt

Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Österreichischen Waldbericht 1995 (III-69/674 der Beilagen)

9. Punkt

Bericht des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft über den Antrag 180/A der Abgeordneten Mag. Helmut Peter und Genossen betreffend Änderung des Forstgesetzes 1975, BGBl. Nr. 440/1975, zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 970/1993 (675 der Beilagen)

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Meine Damen und Herren! Wir gelangen nun zu den Punkten 8 und 9 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Wir treten in die Debatte ein.

Die erste Wortmeldung liegt von Herrn Abgeordneten Dr. Grollitsch vor. 8 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Abgeordneter.

14.52

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin dankbar für die Möglichkeit, den Waldbericht 1995 und den Antrag des Kollegen Peter bezüglich der Nutzung von Forstwegen in einem behandeln zu dürfen, denn die beiden Themenbereiche haben viel miteinander zu tun, mehr, als Sie vielleicht auf den ersten Blick erwarten würden.

Das zunehmende Hinausdrängen der Freizeitwirtschaft, der Freizeitsportarten in unsere Wälder bringt eine Belastung mit sich. Der Waldbericht 1995 hat auf diese Aspekte nicht Bedacht genommen. Es wird im Ausschußbericht lediglich festgestellt, daß der Öffentlichkeit zu vergegenwärtigen ist, daß der "Waldkonsum" auch Rechte und Pflichten enthält, die der Erhaltung und der Förderung des Ökosystems Wald dienen sollen.

Diese schüchterne Ausschußfeststellung ist mir aber zuwenig. Ich glaube, daß wir zu den sieben Teilen des Waldberichtes künftig noch einen weiteren hineinnehmen sollten, einen, der den Einfluß der Freizeitwirtschaft auf unseren Wald näher beleuchtet.

Insbesondere ist die Problematik im Bereich des Kampf- und Schutzwaldes zu sehen. Wir erfahren im Waldbericht von den enormen Verbißschäden. Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Streßwirkung bei unserem Wild und den Verbißschäden. Dies ist auch bei den Gemsen der Fall.

Die Kritik am Waldbericht ist generell breiter anzulegen. Diesem Waldbericht fehlt die Aktualität. Sie sollten wissen, meine sehr verehrten Damen und Herren, daß der Waldbericht 1996 bereits fertig ist. Er liefert viel aktuellere und bedrohlichere Zahlen. Aufgrund der Säumigkeit des Statistischen Zentralamtes liegt er aber dem Hohen Hause noch nicht vor. Er wird wie so viele andere Berichte um ein Jahr nachhinken.

Es gibt von der Forstlichen Versuchsanstalt bereits Zahlen aus dem Jänner dieses Jahres, die die Ergebnisse aus dem Jahre 1995, die in Summe eine Art Jubelmeldung darstellen, deutlich relativieren. So erfuhren wir aus dem "Holzkurier" von der Bundesversuchsanstalt schon im Jänner dieses Jahres, daß sich der Zustand der Tanne und der Eiche im Jahre 1996 deutlich verschlechtert hat, daß sich der Zustand der Fichte geringfügig verschlechtert hat, daß lediglich die Lärche einen einigermaßen stabilen Zustand aufweist, daß bei der Kiefer starke Einbrüche zu registrieren sind. Die größten Schäden sind bei der Eiche mit einer Zunahme von über


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