Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 218

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Durch die Einführung neuer Lehr- und Lernformen und durch entsprechende innere Differenzierung im Klassenverband ist es ohnehin bereits möglich, daß Schüler ihrem Leistungsstand und ihrer Begabung entsprechend gefördert, aber auch gefordert werden. So ist es auch Aufgabe eines jeden Lehrers, den Schüler innerhalb des Unterrichts entsprechend seiner Begabung zu fördern.

Das österreichische Bildungswesen ist auch im internationalen Vergleich sehr begabungsfördernd, da aufgrund seiner strukturellen Möglichkeiten Fähigkeiten entsprechend gefördert werden können.

Abschließend möchte ich feststellen, daß die Schule lebt, und das ist gut so. Eine gute Ausbildung ist eine wichtige Voraussetzung für die materielle Sicherung der Existenz, für sinnvolle Gestaltung der Freizeit und für demokratische Mitbestimmung. Nützen wir einmal die vorhandenen Möglichkeiten aus, die unser Schulsystem bietet! Bauen wir gemeinsam für unsere Kinder an der Schule von morgen! (Beifall bei der ÖVP.)

22.38

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Brunhilde Fuchs. Sie hat das Wort.

22.38

Abgeordnete Brunhilde Fuchs (SPÖ): Verehrter Herr Präsident! Verehrte Frau Bundesministerin! In Anbetracht der späten Stunde und der fortgeschrittenen Müdigkeit möchte ich nur ganz kurz in Schlagworten etwas zum Antrag auf das Aussetzen der Rechtschreibreform sagen.

Erstens: Jede Sprache erlebt in ihrer Historie Veränderungen.

Zweitens. Dies ist ein Kompromiß aller deutschsprachigen Länder.

Drittens: Die prophezeite Kostenbelastung wird nicht stattfinden, da aufgrund der langen Übergangsfrist bis zum Ende des Jahres 2005 Schulbücher sowieso im Zuge des normalen Aktualisierungsprozesses umgestellt werden müssen.

Viertens: Niemand wird gezwungen, sich an die neuen Formen zu halten. Ich werde mir dieses Privileg auch nehmen: Ich werde den Rest meines Lebens auch nach den alten Rechtschreibregeln gestalten! (Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer. )

Zur Begabtenförderung drei Punkte:

Erstens: Jedem Kind steht das gleiche Maß an Bildung zu – ohne Unterschied der sozialen Herkunft und des Geschlechts.

Zweitens: Die Fülle von Maßnahmen und Möglichkeiten zur Förderung individueller Begabungen ist schon mehrfach von Vorrednern und auch von der Frau Ministerin genannt worden. Auch ich habe von dieser Stelle aus schon darüber gesprochen.

Drittens und letztens: Es gibt für mich eine Verpflichtung gegenüber 56 000 Repetenten und 5 000 Kindern, die keinen positiven Pflichtschulabschluß haben. Diesen müßte unser besonderes Augenmerk im Sinne einer humanitären Chancengleichheit gelten! – Ich danke. (Beifall bei der SPÖ.)

22.40

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster und letzter Redner ist Herr Abgeordneter Posch. – Er hat das Wort.

22.40

Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Sie werden es mir hoffentlich nicht übelnehmen, wenn ich ausnahmsweise nicht Ihrer Meinung bin, aber diese Rechtschreibreform ist ja ohnehin nicht Ihr Kind. (Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. ) Das stimmt!


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