Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 80. Sitzung / Seite 80

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Ausbildung eingesetzt werden. Heute fließen in Österreich noch immer 90 Prozent der Unterrichtsausgaben in die Erstausbildung und nur 10 Prozent in die Weiterbildung.

Vor einigen Jahren wurde mit der Ausbildung an Fachhochschulen begonnen, und jetzt kommen von dort die ersten Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Das halte ich für den richtigen Weg, um kreative junge Menschen in den Wirtschaftsprozeß einzugliedern. Sie sind wichtig, um das Innovationspotential österreichischer Betriebe in Zukunft besser einzusetzen.

Die österreichische Wirtschaft sollte ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Denken Sie einige Jahre zurück: Die österreichische Autozulieferindustrie ist aus dem Nichts entstanden und fast über Nacht zu einer Größe angewachsen, daß der Wert ihrer exportierten Produkte genauso hoch ist wie der Wert der importierten fertigen Autos. Das ist das Verdienst der österreichischen Autozulieferindustrie und ihrer Mitarbeiter.

Daß die Entwicklung auf diesem Gebiet weitergeht, konnte ich anläßlich eines Besuches beim Forschungsförderungsfonds feststellen. Es ist der Forschungsabteilung der Firma Eybl gelungen, mit Unterstützung des Forschungsförderungsfonds völlig neue Autoteile zu entwickeln; es werden Karosserieteile im Verbund mit Teppichelementen hergestellt. Durch diese Innovation wird die Autoerzeugung beschleunigt und das Auto obendrein kostengünstiger. Auch daran zeigt sich, daß auf dem Ingenieursektor hochqualifizierte und sehr gut ausgebildete Mitarbeiter in den österreichischen Betrieben arbeiten. Das sollten wir für die Zukunft nützen und in dieser Richtung weiterarbeiten. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Nürnberger und Ing. Tychtl. )

Ein anderes Beispiel aus dem Ingenieursektor betrifft Entwicklungen für den Umweltschutz. Während eines Besuches in Barcelona stellte ich fest, daß dort – insbesondere für Abfallwirtschaft und Abfallvermeidung – jenes Umweltsystem als Vorbild genommen wird, das die Stadt Wien gemeinsam mit der Umweltindustrie entwickelt hat. Neuerlich zeigt sich, daß Ingenieurleistungen aus Österreich und österreichisches Know-how den österreichischen Betrieben gute Zukunftschancen eröffnen.

Mein drittes Beispiel für gute Ingenieurleistungen betrifft die Flugsicherungstechnik. Dort steht eine österreichische Firma europaweit an der Spitze, und es ist ihr Ziel, Weltspitze zu werden.

Wir haben daher Möglichkeiten und Chancen, Arbeitsplätze auch in Zukunft zu halten und zu schaffen, wenn wir in den Bereichen Forschung und Entwicklung besser koordinieren. Das ist die Absicht der Bundesregierung.

Eine weitere wichtige wirtschaftspolitische Maßnahme sind die in der Gewerbeordnung vorgesehenen Teilgewerbe. Sie werden aufgrund einer Verordnung des Herrn Bundesministers im Herbst wirksam werden und jungen Menschen die Möglichkeit bieten, sich durch die Gründung neuer Betriebe selbständig zu machen.

Herr Abgeordneter Peter! Wir müssen lernen, daß man Unternehmer nicht herbeireden kann. Unternehmerisches Denken und Handeln müssen in die Mentalität der Österreicher Eingang finden, und daher muß es an den Schulen einen entsprechenden Stellenwert bekommen. Wir müssen darauf hinarbeiten, den Anteil der Unternehmerschaft in Österreich anzuheben und an das europäische Niveau heranzuführen. (Beifall bei der ÖVP sowie Beifall der Abgeordneten Nürnberger und Ing. Tychtl. )

15.16

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Haigermoser. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Haigermoser ist mit seinen Unterlagen beschäftigt.) – Herr Abgeordneter Haigermoser ist zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Ing. Tychtl: Er schläft! – Weitere Zwischenrufe. – Abg. Haigermoser  – auf dem Weg zum Rednerpult –: Es kostet ein bisserl Zeit!) – Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten.

15.17

Abgeordneter Helmut Haigermoser (Freiheitliche): Meine Damen und Herren! Frau Abgeordnete Tichy-Schreder hat soeben über Europa gesprochen. Neuerdings könnte sie auch über die Weltkugel sprechen, da die Menschheit jetzt auf dem Mars gelandet ist.


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