Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 184

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bei der Konzentrationsfähigkeit, es kommen doppelt so viele Reaktionsfehler vor – es kommt also zu einer signifikanten Abnahme der Belastbarkeit, eines im heutigen Straßenverkehr ganz wichtigen Faktors. Dieser eindeutige Nachweis, meine Damen und Herren, gelang dem Kuratorium für Verkehrssicherheit im Rahmen einer wissenschaftlichen Testreihe, wo erstmals die beim Autofahren wichtigsten Leistungsparameter bei einer Alkoholisierung zwischen 0,5 und 0,8 Promille getestet beziehungsweise untersucht wurden.

Wenn Sie dem Kuratorium schon nicht glauben, dann sage ich Ihnen: Amerikanische Experten haben bereits vor Jahren nachgewiesen, daß Fahrzeuglenker mit 0,8 Promille Blutalkoholgehalt im Vergleich zu Nüchternen das vierfache Unfallrisiko haben. Es gibt eben eine enorme Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung und dem tatsächlichen Verhalten im Straßenverkehr.

Meine Damen und Herren! In Österreich ist das Unterwegssein im Verkehr um das 1,6- bis 4,8fache gefährlicher als in anderen verkehrssicheren Ländern in Europa. Das ist ein Zeichen, daß wir in Österreich weitaus mehr für die Verkehrssicherheit tun müssen. Und wenn man ausschließt, daß die Österreicher von Natur aus schlechtere Autofahrer sind, dann heißt das noch viel mehr, daß wir etwas tun müssen.

Es gibt keine Wundermaßnahme – da gebe ich den anderen Diskussionrednern schon recht –, aber wir müssen eine Vielzahl von effektiven Maßnahmen für eine höhere Verkehrssicherheit in Österreich setzen. Eine sehr wichtige Maßnahme ist eben die Einführung der 0,5-Promille-Grenze mit der Zielsetzung, daß es im Jahr 2005 höchstens 600 Verkehrstote gibt, das ist mindestens ein Toter pro Tag weniger.

Daher: Helfen Sie mit, dieses Ziel zu erreichen! Stimmen Sie für die 0,5-Promille-Grenze! (Beifall bei der SPÖ, dem Liberalen Forum und den Grünen.)

20.25

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. König gemeldet. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.25

Abgeordneter Dkfm. DDr. Friedrich König (ÖVP): Herr Präsident! Herr Abgeordneter Barmüller hat behauptet, ich hätte hier geleugnet, daß es wissenschaftlich erwiesen ist, daß die Konzentrationsfähigkeit bei 0,8 ... (Abg. Dr. Schmidt: Das ist keine tatsächliche Berichtigung!)

20.25

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Herr Kollege König! Das ist eine persönliche Erwiderung. (Abg. Dr. König: Das war kein Redebeitrag? – Ruf: Nein!)

Nein, Sie wollten auf eine tatsächliche Berichtigung replizieren. (Abg. Dr. König  – das Rednerpult verlassend –: Wenn es eine tatsächliche Berichtigung war, dann geht es nicht!)

Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Zweytick. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.26

Abgeordneter Johannes Zweytick (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Dietachmayr, warum verbieten Sie nicht das Rauchen in Österreich? 3 000 Tote durch Rauchen, das sind dreimal mehr als Verkehrstote in diesem Land! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Lebhafte Zwischenrufe.) Sie wissen, wer ich bin.

Frau Kollegin Krammer! Ich schätze Sie und ich verstehe auch Ihre Emotionen, ich begrüße sie auch im Sinne der österreichischen Weinwirtschaft, der Winzer und der Spitzenweine, nur glauben Sie mir: Die Konsumenten der Spitzenweine sind Genießer eines hochwertiges Kulturgutes in Österreich, und ihnen liegt viel daran, dieses Kulturgut, diese hohe Qualität so lange wie möglich in ihrem Leben zu genießen. (Abg. Mag. Kammerlander: Das ist Lobbyismus!) Glauben Sie mir, es nützt nichts, daß Sie hier die Winzerschaft und den Weinbau in Österreich ansprechen.


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