Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 107. Sitzung / Seite 174

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

nung und Information auf die Straße gesetzt wurden. Ich meine, man sollte einmal die Tatsache vermerken, daß diese HTL-Assistenten wesentlich zur Unterrichtsqualität beigetragen haben. Diese werden, wie Sie wissen, in erster Linie bei Laborübungen, Auswertungen und so weiter beschäftigt. – Sie sprechen sehr oft von Quality Management, also Qualitätssicherung, im Bereich der Schule, und ich denke, daß dieses sicherlich vonnöten ist.

In diesem Sinne möchte ich festhalten, daß die Assistenten an den HTL wesentlich zum Gelingen von Projektarbeiten und von Wettbewerben beitragen. Außerdem streben viele von ihnen selbst den Lehrberuf an HTL an und können bei dieser Assistententätigkeit wertvolle pädagogische Erfahrungen sammeln beziehungsweise ihre Eignung und Neigung für diesen Beruf überhaupt einmal überprüfen. Zudem entlasten sie die Professoren bei bürokratischen, organisatorischen und Verwaltungstätigkeiten. Sie sind überdies im allgemeinen billiger als beamtete Lehrer. – Trotz all dieser vorteilhaften Fakten stehen die Assistenten jetzt auf der Straße!

Frau Minister! Sie haben eine gerechte Lösung versprochen. – Wir kennen jetzt diese Lösung. Daher befürchten wir, daß die Ausbildungsqualität an den HTL, die von der Wirtschaft immer hoch gelobt wird – und dieses Lob ist meiner Meinung nach berechtigt –, in gewisser Weise gefährdet ist.

Insgesamt geht man mit den HTL-Technikern überhaupt ziemlich ungerecht um, wie wir auch beim Thema Nachqualifikation für HTL-Ingenieure im Zusammenhang mit der Umstellung auf Fachhochschulen deutlich gesehen haben.

Frau Minister! Eine gerechte Lösung hätte anders aussehen können, etwa daß die HTL im Rahmen ihrer Autonomie entscheiden können, ob und wie viele Assistenten sie beschäftigen und zu welchem Prozentsatz einer Werteinheit diese HTL-Assistenten zu beschäftigen wären.

Wir plädieren aus sachlichen und Qualitätsgründen für die Beibehaltung dieser Assistentenstellen, und im Sinne eines Quality Managements an den technischen Ausbildungsstätten ersuche ich Sie, nicht dem Ausschußbericht, sondern unserem Antrag zuzustimmen! – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

20.52

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Bundesministerin Gehrer. – Bitte, Frau Bundesministerin.

20.52

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte gleich zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Schöggl Stellung nehmen und im Zusammenhang mit den Assistenten folgendes klarstellen:

Es gibt in ganz Österreich sehr gute HTL, die alle dieselben Werteinheitenzuteilungen erhalten. Einer HTL werden pro Schüler 2,9 Werteinheiten in ganz Österreich zugeteilt. Darüber hinaus ist es in den letzten Jahrzehnten in Mode gekommen, an einigen HTL zusätzlich zu diesen Ressourcen auch noch Assistenten zu beschäftigen, und zwar an denjenigen, die näher zum Ministerium sind. Daher waren in Wien an den HTL 64 Assistenten beschäftigt, in Niederösterreich, das schon ein bißchen weiter entfernt ist, waren 23 Assistenten, in Oberösterreich und in der Steiermark 15, und je größer die Entfernung von Wien war, desto weniger Assistenten gab es auch: in Kärnten waren es drei und in Vorarlberg überhaupt nur mehr zwei. Das heißt: Es haben einige Schulen bedeutend mehr Ressourcen erhalten als andere.

Es gibt viele HTL in Österreich, die mit den ihnen zugewiesenen Werteinheiten ihren Unterricht und ihre Verwaltung gestalten. Ich meine, es ist an der Zeit, zu einer gerechten Verteilung der Ressourcen zu kommen. Daher haben wir uns die Verwaltung der einzelnen HTL genau angeschaut. Gerade im Großraum Wien gibt es natürlich HTL mit sehr vielen Schülern, wo es einen sehr großen Verwaltungsaufwand gibt. Wir werden diesen Schulen behilflich sein, ausreichende finanzielle Mittel zu erhalten, damit sie die Verwaltung dementsprechend organisieren


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite