Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 65

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lagenarbeit! Eine Reform, bei der man sage und schreibe sieben Jahre hindurch Grundlagenarbeit hinsichtlich der wichtigsten Strukturen im Gesundheitsbereich leistet.

Meine Damen und Herren! Falsche Zahlen als Grundlage einer nicht stattgefundenen Reform. Kuriose statistische Abweichungen. Sieben Jahre nichts als Grundlagenforschung trotz der Notwendigkeit der Erstellung mehr als dringend erforderlicher Strukturreformen!

Sie selbst, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, haben diesen Bericht, der eine Richtschnur für die Zukunft sein soll, herausgegeben. Der Bürger möge urteilen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.45

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Steibl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

13.45

Abgeordnete Ridi Steibl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Der Hauptschwerpunkt des heute in Behandlung stehenden zweiten Gesundheitsberichts ist die Standortbestimmung des österreichischen Gesundheitswesens. Zum Teil werden auch internationale Vergleichszahlen angeführt, und da möchte ich einhaken.

In einer Entschließung über die Volksgesundheit nach Maastricht hat auch das Europäische Parlament darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, über ausreichende und relevante Informationen als Grundlage für die Entwicklung von Gemeinschaftsaktionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verfügen. Die Kommission hat auch dazu aufgefordert, verstärkt Gesundheitsdaten aus den Mitgliedstaaten zu sammeln, zu prüfen, um gesundheitspolitische Maßnahmen besser koordinieren und die Auswirkungen besser erkennen zu können. Eine Gesundheits-Berichterstattung auf Gemeinschaftsebene sollte und müßte die Bewertung notwendiger gemeinschaftlicher Programme und Maßnahmen erleichtern und auch hilfreich sein.

Nun zu einem weiteren Punkt: Frauen und Gesundheit. Es wäre wünschenswert und mehr denn je notwendig, in Zukunft geschlechtsspezifische Daten im Gesundheitsbericht aufzubereiten.

Ich möchte an dieser Stelle im Namen meines Kollegen Paul Kiss etwas einflechten: Auf der Galerie sitzen junge Frauen aus der AHS-Oberpullendorf. Ich soll Sie im Namen von Paul Kiss grüßen, und er sagt, daß Sie mit dieser Forderung sicher einverstanden sind! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Schweitzer: Das hat es überhaupt noch nie gegeben! Das hat es noch nie gegeben!)

Nun aber zurück zum erwähnten Punkt. Ich habe gesagt, es wäre sehr wichtig, geschlechtsspezifische Daten noch mehr einzubinden, weil Frauen zwar eine höhere Lebenserwartung als Männer haben – so heißt es immer –, aber durchwegs stärkeren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt sind und sich auch manchmal – und das berechtigt – kranker fühlen als Männer. Bei vielen Krankheiten, die Frauen treffen, gibt es die Chance, daß sie im frühen Stadium bekämpft werden können. Das bedeutet, daß wir mehr denn je Vorsorge und Kontrolle brauchen.

Gerade im ländlichen Raum ist es so, daß Frauen nicht den Zugang dazu haben, aber auch nicht schaffen. Daher muß neben der Bewußtseinsbildung, neben dieser Aufarbeitung und diesem Aufzeigen auch ein Programm erarbeitet werden, speziell von den Fachärzten, das einen sehr unkomplizierten Zugang zu diesen Untersuchungen schafft. Ich meine auch, daß man die Gesundheitseinrichtungen in Zukunft noch stärker als bisher den spezifischen Bedürfnissen von Frauen anpassen muß. Der Gesundheitsbericht stellt einen wichtigen Ansatz dafür dar, bereichert um internationale Erfahrungen, Zahlen und Maßnahmen. Damit kommen wir wieder einen Schritt weiter, sodaß die Frauen, die im Durchschnitt zwar länger leben, aber auch stärker belastet sind, zu ihrem Recht kommen. (Beifall bei der ÖVP.)

13.48


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