A. die Arbeitszeit der Lehrlinge im Betrieb stärker an den betrieblichen Notwendigkeiten ausgerichtet werden können (Berufsschule außerhalb der Saison bzw. an Tagen einer geringen Auslastung des Betriebes, Verschiebung der Arbeitszeit während der Sommerzeit um eine Stunde);
B. das Arbeitsverbot am Montag wieder beseitigt werden, wenn der Lehrling am Samstag beschäftigt wurde,
C. ein Ruhezeitmodell branchenspezifisch erarbeitet werden,
D. nach der entsprechenden Einschulung und unter einer der Gefährdung angemessenen Kontrolle bereits ab Beginn der Lehrzeit jede Arbeit in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Lehrberuf vom Lehrling durchgeführt werden, die er während seiner Lehre erlernen muß.
13. die Schaffung der Möglichkeit für Unternehmen, bei Anschaffung von Wirtschaftsgütern, die überwiegend Ausbildungszwecken dienen, einen erhöhten Investitionsfreibetrag geltend zu machen,
14. eine Gleichstellung der Meisterprüfung mit der B-Matura im öffentlichen Dienst und eine Forcierung des Zugangs zu einschlägigen Fachhochschul-Studiengängen
vorsehen."
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Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Franz Riepl. – Bitte.
16.53
Abgeordneter Franz Riepl
(SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich möchte zu Beginn meiner Ausführungen eine sachliche Richtigstellung zur Dringlichen Anfrage der Freiheitlichen vornehmen. Auf Seite 4 ist im letzten Absatz Harald Ettl namentlich zitiert. Harald Ettl ist jedoch nicht, wie in der Anfrage zitiert, der "ehemalige Vorsitzende der Gewerkschaft der Textilarbeiter", sondern er ist der Vorsitzende der Gewerkschaft Textil, Bekleidung, Leder. – Ich gebe zu, das ist eine Kleinigkeit, aber es zeigt, daß man bei der Formulierung nicht sehr sorgfältig vorgegangen ist.Ich habe aber Verständnis, Herr Gaugg, daß Sie Probleme mit den Funktionen von Gewerkschaftsvorsitzenden haben (Abg. Mag. Stadler: Ich bin ganz zerknirscht!), wo Sie doch als Vorsitzender einer Gewerkschaftsbewegung Schnorrbriefe an Unternehmer schreiben, obwohl diese Gewerkschaft noch gar nicht vorhanden ist, weshalb Sie auch nicht ihr Vorsitzender sein können. Also: Bleiben wir bei der Wahrheit! Schnorrbriefe an Unternehmer zu schreiben und dann hier für die Arbeitnehmer Partei zu ergreifen, zeigt ein Sittenbild, das sehr deutlich in Richtung "einmal so und einmal so" ist. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Haigermoser: Ihr kommt ja auch mit den "Kinderfreunden" vorbei! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Aber Ehre, wem Ehre gebührt, Herr Gaugg. Ich möchte einem Satz, den Sie in Ihrer Rede gebracht haben, vollinhaltlich zustimmen. Sie haben nämlich gesagt: "I man, i tram!". Herr Kollege Gaugg, damit haben Sie wohl recht gehabt. Ihr Redebeitrag war einfach eine "Traumrede". – Hochachtung, das bringt von uns niemand zusammen! (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr verehrte Damen und Herren des Hohen Hauses! Wir haben es mit einem Wandel in der Arbeitslandschaft zu tun: Immer weniger Menschen werden benötigt für das Gewinnen, Erzeugen, Fertigen und Reparieren von Waren. Immer mehr Menschen werden künftig verkaufen, berechnen, bewirten, beraten, behandeln, pflegen oder managen. Also: ein verändertes Arbeitsweltbild, das sich natürlich auch in der Beschäftigung niederschlägt. Unsere Konsequenz daraus muß es, glaube ich, sein, zu erkennen, daß in Zukunft nicht jede Branche so wie bisher Ausbildungsmöglichkeiten anbieten wird können, und daher brauchen wir auch Alternativen.