Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 121. Sitzung / 48

sind jenen der nichtversehrten Spitzensportlern gleichzusetzen. Diesbezüglich hat Österreich in Nagano auch als eine der erfolgreichsten Nationen in der Welt bestanden, und das hat auch für die Motivation zur Nachahmung in der Wertschätzung der Versehrten in der Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Folgewirkung. (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Athleten erreichten bei den Paraolympics großartige Leistungen. - Der für den Sport zuständige Herr Staatssekretär ist im Moment nicht da; er wird sich aber mit allen Mitgliedern, die im Komitee sind, darüber zu Recht gefreut haben.

Zahlreiche Veranstaltungen in diesem Bereich haben bewiesen, daß besonders Österreich als Veranstalter eine hervorragende Organisation aufweisen und damit eine hervorragende Qualität für die Athleten erreichen konnte. So zum Beispiel erwähne ich die Behindertenspiele in Innsbruck 1984 und 1988, die Special Olympics Weltwinterspiele erstmalig in Europa 1993 bei uns in Schladming und in Salzburg, die alpinen Schiweltmeisterschaften der Versehrten in Lech 1996, um nur auf einige wichtige Ereignisse hinzuweisen.

Die zentrale Aufgabe des Behindertensports in Österreich ist sicherlich der Breitensport. Der Leistungssport zeigt aber erst, welche Möglichkeiten es für die Betroffenen überhaupt gibt. Daher sind die großartigen Leistungen, auf die ich verwiesen habe, im Rahmen der Paraolympics zu Recht genannt worden.

Immer mehr Menschen werden durch die herausragenden Leistungen dieser Sportler darauf aufmerksam gemacht, in der breiten Sportentwicklung auch als Versehrte oder Behinderte etwas zu leisten und sich einzubringen. Dies stärkt im besonderen das Selbstwertgefühl der betroffenen Frauen und Männer im Behindertensport.

Wenn Herr Staatssekretär Wittmann im Februar 1998 im Zusammenhang mit seiner Ernennung zum Präsidenten des Paraolympischen Komitees angekündigt hat, daß dem Behindertensport noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, so ist dem nur zuzustimmen. Es ist allerdings zu erwarten und zu hoffen, daß auch die Verbindung und Vernetzung von Bundessportorganisationen zum Behindertensport noch vertieft und verbessert werden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gestatten Sie mir jetzt noch, auf ein besonderes Event hinzuweisen. Sie wissen, daß ich die Ehre habe, dieses Ehrenamt des Präsidenten der Special Olympics Österreich seit diesen Weltspielen in Schladming zu bekleiden. Es ist eine besondere Ehre und Freude, daß sich der Vorstand für die behinderten Sportler, Athleten dieses Landes, aus ehrenwerten Persönlichkeiten des Sports, der Politik und der Wirtschaft zusammensetzt, wie zum Beispiel Ernst Wolfram Marboe, Dr. Andres, Abgeordneter zum Europarat Ettl, Frau Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé, Generaldirektor Leo Wallner vom Österreichischen Olympischen Comité, um nur wenige zu nennen, andere deshalb aber nicht geringzuschätzen.

Das zeigt, was möglich ist, für die Behinderten zu tun. Jetzt in Wien können wir die Erfahrungen von Special Olympics weitertragen und dürfen die Ziele fortführen. Vom 21. bis 25. Juni - die Eröffnung ist am 22. Juni auf dem Rathausplatz - erwarten wir rund 1 000 Teilnehmer, Athleten mit Betreuern, und 600 freiwillige Helfer und Begleiter aus zehn europäischen Nationen, die in zwölf Sommersportarten und zwei Rahmenbewerben antreten werden.

Ich lade Sie alle heute schon ganz herzlich ein, sich diese Veranstaltungen anzuschauen. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, daß auch ich mit den Verantwortlichen des Organisationskomitee unterschrieben habe bei der Bitte um die Übernahme einer Patenschaft für einen solchen Behindertensportler. Vielleicht ist es Ihnen möglich, diesem Wunsch Folge zu leisten!

Wir können durch das Entgegenkommen der Stadt Wien und vieler öffentlicher Stellen eine Reihe von besten Sportstätten zu günstigsten Bedingungen benützen, aber auch die Unterbringung ist durch öffentliche Hilfe, Kasernen und so weiter gewährleistet.

Da meine Redezeit leider schon zu Ende geht, möchte ich an dieser Stelle nur noch sehr herzlich allen öffentlichen Stellen, der Exekutive, die als Fackelträger ein sehr wichtiger Partner


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