Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 144

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Mag. Steindl: Zur Sache!), weil Ihnen der Zwischenruf peinlich war. (Zwischenrufe bei der ÖVP und bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Fischer. )

Die "Parlamentskorrespondenz" – und das sei in die Richtung der Damen und Herren Personalvertreter gesagt – hat seinerzeit für die Vorgangsweise von Frau Moser nichts gekonnt und konnte auch nichts für die Vorgangsweise des Abgeordneten Khol. – Sie sollten derartige Dinge unterlassen, Herr Khol! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der ÖVP und bei den Freiheitlichen.)

Wenn Ihnen schon Zwischenrufe peinlich sind, dann sollten Sie sich vorher überlegen, was Sie sagen – und nicht nachher versuchen, über die "Parlamentskorrespondenz" Ihre eigenen Aussagen zu korrigieren. (Neuerliche Zwischenrufe bei der ÖVP und bei den Freiheitlichen.) Gehen Sie in sich, Herr Kollege Khol! (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Was ist denn unglaublich, Herr Fischer? Was?) Was ist unglaublich? – Herr Kollege Khol! (Lebhafte Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und bei der ÖVP.) Herr Kollege Khol! (Weitere lebhafte Zwischenrufe bei den Freiheitlichen und Gegenrufe bei der ÖVP. – Präsident Dr. Brauneder gibt das Glockenzeichen.)

Herr Kollege Khol! Sie sehen, daß Ihr Versuch, Ihre peinliche Wortmeldung (Abg. Mag. Steindl: Zur Sache!) im nachhinein zu korrigieren (Rufe bei der ÖVP: Zur Sache! Zur Sache!), im Chaos endet, das Sie verursacht haben. Das ist Ihnen heute peinlich, aber Sie sollten den Anstand haben, sich wenigstens bei Kollegen Haigermoser zu entschuldigen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Rufe bei der ÖVP: Zur Sache!)

Meine Damen und Herren! Die Frau Bundesminister weiß von einem Schulbuch, das mit Genehmigung des Bundesministeriums aus dem Jahre 1993 – das ist, zugegebenermaßen, in ihrer Vorgängerphase angesiedelt – für die Volksschulen der zweiten Schulstufe, 1995 und 1997 neu aufgelegt im Verlag Jugend und Volk, in Umlauf gebracht wird, das in der zweiten Schulstufe im Deutschunterricht Türkischlernen vorschreibt! Das heißt, wir müssen jetzt unsere Schulkinder darauf gefaßt machen, daß in den Volksschulen unter einer ÖVP-Ministerin im Deutschunterricht Türkisch zu lernen ist, Frau Bundesministerin! (Abg. Mag. Steindl: So ein Unsinn!)

Das nötigt Ihnen ein Lächeln ab? Das ist ja der Fall! Ich habe es ja hier, ich habe eine Kopie hier, Frau Bundesminister! (Lebhafte Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.) Ihre Partei stellt Anträge, daß es eine Voraussetzung für Ausländer sein soll, daß sie Deutschkenntnisse haben, daß sie Deutschkurse besuchen müssen, damit sie zu einer Staatsbürgerschaft kommen, und die Frau Bundesminister geht her und gestattet (Zwischenruf des Abg. Mag. Firlinger ), daß unsere Schulkinder im Deutschunterricht in den Volksschulen pflichtmäßig Türkisch lernen sollen!

Frau Bundesminister, können Sie mir das erklären? (Ruf bei der SPÖ: Ihre Anfrage dazu wurde doch bereits beantwortet!) Haben Sie jetzt mit Frau Kollegin Motter Türkisch gesprochen, oder wie ist das? (Abg. Grabner: Du brauchst überhaupt nicht immer so zu reden! Das ist doch eine Frechheit! – Weitere lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Türkischlernen ist nicht Aufgabe des Pflichtschulunterrichtes in der zweiten Volksschulklasse. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Sie sollten wissen, Frau Bundesminister, daß Ihre eigenen Parteifreunde in Vorarlberg ein Problem damit haben. (Abg. Grabner: Bei Ihnen hat die ganze Partei ein Problem! – Weitere anhaltende Zwischenrufe.) Das werden Sie in Vorarlberg niemandem erklären können. Ich kann Ihnen ein paar ÖVP-Gemeinden zeigen, wo man kein Verständnis dafür hat, daß Sie Schulkinder im Deutschunterricht dazu bringen wollen, dort Türkisch lernen zu müssen. Ich möchte nicht haben, daß meine Kinder dort Türkisch lernen. Ich möchte haben, daß sie ordentlich Deutsch können, ich möchte haben, daß sie ordentlich Französisch und Englisch lernen (Beifall bei den Freiheitlichen), weil es ja – wie Kollege Mock gesagt hat – in der Europäischen Union so wichtig ist, daß man die wichtigsten Sprachen der Europäischen Union kann. Mir ist nicht bekannt, Frau Bundesminister, daß die Türkei in der Europäischen Union ist, und ich bin hier mit


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