Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 133. Sitzung / Seite 178

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Das heißt: Wenn wir gleichzeitig mit den ÖPUL-Förderungen in ganz Europa eine wirklich hundertprozentige Vermarktungsbotschaft an die vielen Millionen Konsumentinnen und Konsumenten richten könnten, daß in Österreich wirklich anders produziert wird und man versucht, mit der Natur und nicht dagegen zu arbeiten und Marktwirtschaft im eigentlichen Sinne zu betreiben, nämlich das zu produzieren, was die Bevölkerung will, dann sollten wir das doch als einen Fortschritt bezeichnen. Selbstverständlich freuen wir uns über alle Erfolge, die erreicht wurden. Aber ich meine, daß man einen weiteren Schritt in diese Richtung gehen sollte, denn der bisherige Weg war offensichtlich richtig.

Sie haben die Sorge geäußert, daß Kontrollkosten erwachsen könnten. Auch ich glaube, daß es ein staatliches Interesse daran geben sollte, daß das bessere Produkt auch als solches deklariert wird und deklariert werden kann. Daher bringe ich einen Antrag betreffend Ersatz der Kontrollkosten für gentechnikfreie Produkte ein.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Wabl und Genossen betreffend Ersatz der Kontrollkosten für Gentechnikfrei-Produkte

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die österreichische Bundesregierung wird ersucht, im Rahmen der Agrarförderungen dafür Sorge zu tragen, daß die hohen Anforderungen an die Gentechnikfrei-Produktion, die sich für die Bauern unter anderem durch einen zusätzlichen Aufwand an Kontrollkosten niederschlagen, abgegolten werden.

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Ich denke, die besseren Produkte sollen auch tatsächlich allen Konsumentinnen und Konsumenten zuteil werden. Es geht nicht an, daß man diese besseren Produkte im Vergleich zu den aus der Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten schlechteren Produkten mit Kostennachteilen versieht. Daher ist es eine öffentliche Aufgabe, für diese Kontrollen Sorge zu tragen.

Der Staat kontrolliert in vielen Bereichen, etwa die Gewässergüte oder die Qualität der Luft. Daher wäre es selbstverständlich, daß auch die Qualitätskontrolle der Ernährung, also dessen, was die Menschen unmittelbar konsumieren, als öffentliche Aufgabe betrachtet wird und daher eine entsprechende Abgeltung an die Bäuerinnen und Bauern erfolgt.

Ich bringe einen weiteren Entschließungsantrag ein, weil ich meine, daß dieses Qualitätsimage "Made in Austria" den Konsumentinnen und Konsumenten in Europa ganz klar signalisiert werden sollte. Dazu gehören die Gentechnikfreiheit, aber auch – denn auch diesem Bereich gilt die Sorge der Konsumentenschaft – die Beschränkung des Einsatzes von Antibiotika.

Dieser Antrag lautet:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Wabl, Smolle und Genossen betreffend ein EU-weites Verbot des Einsatzes von Antibiotika als leistungsfördernde Futtermittelzusatzstoffe

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die österreichische Bundesregierung wird ersucht, sich auf der Ebene der Europäischen Union dafür einzusetzen, daß der prophylaktische Einsatz von Antibiotika als Futtermittelzusatzstoff EU-weit verboten wird."

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Bei diesem Antrag sollten Sie wirklich mitgehen! Sie wissen, welche Verunsicherung die diversen Skandale um die prophylaktische Verwendung von Antibiotika bei gesunden Tieren bei

 


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