Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 166. Sitzung / 97

Zweitens: zu den tierärztlichen Honoraren. Herr Kollege Auer, Sie kennen sich anscheinend nicht aus: Die tierärztlichen Honorare werden gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer ausverhandelt und werden gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer festgesetzt. (Abg. Schwarzenberger: Nein, das stimmt nicht! Ohne Anhörung der Landwirtschaftskammer!) Das stimmt hundertprozentig!

Wenn die tierärztlichen Honorare zu hoch sind, dann liegt das entweder ...

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder (das Glockenzeichen gebend): Ich bitte, die Grenzen der tatsächlichen Berichtigung einzuhalten!

Abgeordneter Dr. Stefan Salzl (fortsetzend): ... daran, daß die Schwarzböcks dem zustimmen oder, meine sehr geehrten Damen und Herren, daß die Medikamente in Österreich schlichtweg zu teuer sind. Da sollten Sie sich einmal bei der Nase nehmen, denn diesbezüglich müßte schon lange etwas getan werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

14.50

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Die tatsächliche Berichtigung ist damit am Schluß klar überschritten worden.

Zur nächsten tatsächlichen Berichtigung gemeldet ist Herr Abgeordneter Wenitsch. – Bitte.

14.50

Abgeordneter Robert Wenitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Jakob Auer vom Bauernbund hat hier in boshafter und populistischer Art und Weise die Unwahrheit gesagt. Er hat behauptet, ich hätte meinen Betrieb verpachtet und würde von den Pachteinnahmen oder mehr oder weniger von den Mieten leben. – Das ist unrichtig.

Ich habe vor acht Jahren zu Hause den Betrieb übernommen, und in derselben Größenordnung bewirtschafte ich meinen Betrieb seit acht Jahren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

14.51

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Die Serie der tatsächlichen Berichtigungen ist damit, zumindest jetzt einmal, abgeschlossen.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Unruhe. – Präsident Dr. Brauneder gibt das Glockenzeichen.)

14.51

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Verehrter Herr Bundesminister! Wir haben nun einen kleinen Auszug von ÖVP-Landwirtschaftspolitik erleben dürfen. Herr Kollege Auer, Sie haben versucht, die Terminologie der Bauernfänger zu benutzen, aber Sie gehören zur Klasse der Bauernvertreiber.

Und da der Herr Landwirtschaftsminister gemeint hat, daß wir nur nach Stimmen fischen, hätte ich ihm ganz gerne gesagt, wenn er hier wäre, er sollte auch einmal versuchen, ein paar Stimmen für seine Fraktion zu fischen, und nicht mit der Illusion einer Osterweiterung – wie er meint, mit entsprechender Vorbereitung – vorzustoßen. Wir haben schon ein Gefühl dafür, wann so etwas Realismus wird, wo die Illusion beginnt und wo sie endet. Mit dieser Euphorie, die gerade von seiner Fraktion in dieser Richtung vorgebracht wird, gehen wir ganz einfach nicht mit, und dabei bleibt es! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Apropos Fischen, Herr Landwirtschaftsminister in absentia, ich hätte Sie sehr gerne angesprochen. Es ist leider von der Tagesordnung her so, daß wichtige Anträge, vor allem von freiheitlicher Seite, in diesen Berichten untergehen, aber das hat eben mit der Einteilung zu tun, die wir gemeinsam getroffen haben.


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