Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 179. Sitzung / 191

Was wir unter keinen Umständen wollen, ist ein verstaatlichter Sport oder ein verbürokratisierter Sport, weil dann viele Tausende Menschen keine Lust mehr hätten, sich freiwillig dafür zur Verfügung zu stellen. Daher sind wir auch hinsichtlich einer Reform des Vereinsrechtes äußerst skeptisch. Wir wollen ein Vereinsrecht, das den einzelnen Vereinen möglichst viel an Freiheit, Unabhängigkeit und Selbständigkeit gewährleistet. Dafür treten wir ein, und das ist Ausdruck unserer Überzeugung! (Beifall bei der ÖVP.)

Vierter und letzter Punkt: Wir führen die Diskussion über das Grundfundament, nämlich die finanzielle Unterstützung aus dem Bereich der Lotto-Toto-Mittel, schon seit einigen Monaten. Wir haben im Jahr 1999 diese 440 Millionen Schilling, und dann wäre keine weitere Basis mehr gegeben gewesen. Wir haben sogar noch innerhalb der Diskussion diese Berechnungsbasis von 3 Prozent des Umsatzes mit einem gemeinsamen Antrag auf 3,5 Prozent erhöht, weil wir wissen, welche Schwierigkeiten durch verschiedene andere Anbieter im Sportwettbereich auftreten könnten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn wir das gemeinsam beschließen, dann ist für das Jahr 2000, für das Jahr 2001 und für das Jahr 2002 jene gewisse Sicherheit für den österreichischen Sport gegeben, auf welcher der österreichische Sport weiter aufbauen kann, und zwar mit Hilfe von Sponsoren, durch entsprechende weitere Beiträge und viele Aktionen, die noch viel mehr an privatem Geld einbringen können. Deswegen sagen wir aus voller Überzeugung "ja" zu dieser Novelle und hoffen, daß der Sport aufgrund dieses Fundaments auch in den nächsten Jahren wesentlich zur Freude, aber auch zur Gesundheit der Österreicher beiträgt! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.40

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Staatssekretär Dr. Wittmann. – Bitte, Herr Staatssekretär.

20.40

Staatssekretär im Bundeskanzleramt Dr. Peter Wittmann: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Zunächst möchte ich festhalten, daß es uns, wenn dieses Gesetz heute beschlossen ist, gelungen sein wird, während meiner Verantwortlichkeit im Sportbereich die besonderen Sportfördermittel um 100 Millionen Schilling zu erhöhen. Ich glaube, das ist ein Erfolg für den Sport! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Wir werden diese Summe in Etappen von 400 auf 500 Millionen Schilling erhöhen. Herr Abgeordneter Kopf! Wie Sie wissen – und da bin ich gleich bei der Frage der Fachverbandsförderung –, wurde der Aufteilungsschlüssel so gewählt, daß auch die Fachverbände einen ganz erklecklichen Anteil aus der Finanzierung dieser besonderen Sportfördermittel beziehen. Dieser Anteil beträgt laut Bericht 1997 bei einer Berechnungsgrundlage von 400 Millionen Schilling 84 Millionen Schilling für die Fachverbände. Wenn wir auf 500 Millionen Schilling erhöhen, dann ist gemäß Aufteilungsschlüssel auch eine in etwa 23prozentige Erhöhung für die Fachverbände vorgesehen, und ich meine, das ist für die Fachverbände ein ganz erklecklicher Betrag. In Zeiten mit sehr geringer Inflationsrate eine 23prozentige Erhöhung zu erhalten, bedeutet für die Fachverbände eine Realerhöhung von nicht unbeträchtlichem Ausmaß.

Zu den hier angesprochenen Problemen der Organisation des Sports möchte ich festhalten, daß es notwendig ist, vorhandene Strukturen zu nutzen und zum bestmöglichen Einsatz der Mittel zu führen. So können zum Beispiel 10 Millionen Schilling, die in arbeitsbezogene Jugendprojekte gesteckt werden müssen, nicht auf die Vereine aufgeteilt werden. Denn bei 12 000 Vereinen würden ungefähr 1 000 S auf jeden Verein entfallen, und das würde nichts helfen.

Es wird jedoch sehr wohl etwas helfen, wenn über die Dachverbände die Möglichkeit besteht, gerade die Nachwuchsförderung in Vereinspools regionenbezogen vorzunehmen. Denn dann können die besten Trainer beschäftigt werden, und es kann für Vereinspools eine regionenbezogene und auch branchenmäßige Zusammenfassung erfolgen. Mit dieser Vorgabe kann ich nunmehr dieses Organisationsinstrument nützen.


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