Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 182. Sitzung / 168

Bürger dieses Staates anzubieten, muß es erlaubt sein – das ist ein Gebot der Stunde –, über alternative Ausbildungsformen im österreichischen Schulwesen nachzudenken.

Ich komme zum Schluß – meine Lampe steht bereits auf Rot (Abg. Dr. Khol: Ist das deine Abschiedsrede?) –: Frau Bundesministerin! Ich bedanke mich für die konstruktive, teilweise kontroversielle, aber letztlich dann immer wieder zu einem Konsens führende Zusammenarbeit. Es war eine interessante Erfahrung, eine neue Erfahrung für mich. Ich danke den Beamtinnen und Beamten Ihres Ressorts, darf mich aber auch bei den Bildungs- und Schulsprechern der anderen Fraktionen, bei Kollegen Höchtl, Kollegen Schweitzer, Kollegen Öllinger und Frau Kollegin Schaffenrath bedanken. Wir haben es, glaube ich, tatsächlich geschafft, die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in der Diskussion immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen, auch wenn wir das eine oder das andere nicht erreichen konnten.

Herzlichen Dank – und das meine ich sehr ehrlich – all jenen Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich in der Schule, in der Klasse stehen und die verantwortungsvolle Arbeit leisten, unsere Schülerinnen und Schüler auf eine nicht einfache Welt vorzubereiten. – Ich bedanke mich. (Beifall bei der SPÖ.)

18.49

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet hat sich jetzt Frau Bundesministerin Gehrer. – Bitte.

18.49

Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich möchte auch diese Gelegenheit wahrnehmen, mich bei den Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Hause sehr herzlich zu bedanken.

Bildung ist das wichtigste Gut für die Zukunft. Die Ausbildung unserer Jugend ist das Wichtigste für eine positive Gestaltung der Zukunft.

Ich bedanke mich für die konstruktive Arbeit im Unterrichtsausschuß, ich bedanke mich ganz besonders auch beim Ausschußvorsitzenden Dr. Höchtl.

Ich bedanke mich bei Ihnen allen, meine Damen und Herren, daß Sie Gesetze beschlossen und dem Budget zugestimmt haben, einem Budget, mit dem ganz wesentliche Voraussetzungen für Weiterentwicklungen im Schulwesen geschaffen wurden.

Einige Zahlen dazu, und zwar zuerst zum Bereich Autonomie: 1995 mußten die Schulen die Einnahmen an den Finanzminister abliefern, 1999 können die Schulen 200 Millionen Schilling selbst verwenden. Früher mußten die Schulen wegen jeder Entscheidung fragen, heute können sie eigenständig sein, und zwar sowohl beim Budget, bei Unterrichtsschwerpunkten als auch bei Schulveranstaltungen.

Seit 1995 haben wir durch Ihre Zustimmung zum Budget 6 Milliarden Schilling für Schulbauten verwenden können und damit 10 000 neue Ausbildungsplätze geschaffen. 1995 haben 10 000 Volksschulkinder Englisch gelernt, 1999 werden es 90 000 sein. 1995 hatten wir 154 000 Schülerinnen und Schüler in den berufsbildenden Schulen, jetzt haben wir um 10 Prozent mehr.

1995 war die Lehre noch oft eine Sackgasse, jetzt haben wir 4 600 Jugendliche, die sich auf die Berufsreifeprüfung vorbereiten. Und was mich auch freut, ist, daß jetzt – 1995 gab es wenig Integration in der AHS und in der Hauptschule – 40 Prozent aller behinderten Kinder in Hauptschulen und in die AHS-Unterstufe integriert werden.

Meine Damen und Herren! Ich glaube, wir dürfen uns über das, was wir erreicht haben, freuen. Wir dürfen aber nicht zufrieden sein. Wir haben viel gemacht, aber es gibt noch viel zu tun. Ich möchte mich aber ganz herzlich auch bei allen Lehrerinnen und Lehrern bedanken, denn sie sind das Wichtigste in der Schule. Wenn wir weiterhin in diesem Geiste arbeiten, dann wird es für die Schule, für die Bildung in Österreich auch eine gute Zukunft geben. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

18.52


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