Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 141

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redner, Kollege Grabner, erwähnt –, dass der Sport natürlich ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor ist und gewaltige Impulse für den Tourismus zu setzen in der Lage ist und dass er darüber hinaus grandiose und ideale Vorbilder für die Jugend und natürlich auch für die Bevölkerung insgesamt und somit für den Breitensport hervorzubringen vermag. (Beifall bei der ÖVP.)

Mein Kollege Grabner hat erwähnt, dass die verbandliche Arbeit eine wichtige ist. Da pflichte ich Ihnen bei, Herr Kollege. Wenn wir aber an die Jugendarbeit denken und daran, dass Studien belegen und beweisen, dass die Jugend eher die außerverbandliche Sportarbeit bevorzugt, dann glaube ich, dass wir darüber nachdenken sollten, wie wir die verbandliche Arbeit attraktivieren könnten. Das müsste uns ein Anliegen und auch ein Auftrag sein.

Meine Damen und Herren! Der Sport bringt neben dem gewaltigen wirtschaftlichen Faktor, den er darstellt, natürlich auch den Umstand und das Positivum mit sich, dass er auch für die Volksgesundheit Entsprechendes beizutragen vermag. Da habe ich meinen Ohren nicht getraut, als der Ausbildungsoffizier meines Sohnes von der Bundesheerkaserne in Gratkorn vor kurzem unter anderem erwähnt hat, dass die 18- bis 19-jährigen Rekruten und Grundwehrdiener in einem dermaßen schlechten gesundheitlichen Zustand zum Bundesheer kommen, dass man unbedingt etwas tun müsste. Nun betrifft die Sache des Sportes, die in Gesetzgebung und Vollziehung Landessache wäre, aber letztendlich die Bundesangelegenheiten insofern, als Gesundheitspolitik und Sozialpolitik in Wirklichkeit Bundesangelegenheit ist, und dazu komme ich jetzt.

10,7 Prozent unserer Jungmänner sind untauglich. 21,2 Prozent aller Männer, die sich dieser Prüfungs- und dieser Stellungskommission unterziehen, weisen im Bewegungsapparat, bei den Muskeln und im Bindegewebe enorme Schwächen auf. Dass müsste uns auch zu denken geben. Wenn man diese Analyse hört, dann muss man darüber nachdenken: Was machen wir? – Was tun die Österreicher besonders gerne? – 60 Prozent fahren Rad – das wissen wir aus einer Mikrozensus-Erhebung –, 53 Prozent schwimmen, 41 Prozent gehen wandern. Das wären also Dinge, bei denen wir darüber nachdenken müssten, was der Bund an infrastrukturellen Unterstützungen dazu beitragen kann, damit das Ausüben von Sport leichter möglich wird.

Meine Damen und Herren! Ich habe auch die Sozialpolitik kurz erwähnt. Ein ganz kurzes Beispiel: Im Grazer Stadtpark hatten wir vor vier Jahren den Besorgnis erregenden Umstand, dass dort immer mehr Jugendliche dem Vandalismus nachgingen und dass wir sehr große Probleme mit Alkohol und mit Drogen hatten. Im Gemeinderat hatten wir damals diskutiert, ob man die Polizei verstärkt in den Stadtpark schicken soll, damit man die Jugendlichen dort sozusagen polizeilich überwacht.

Es war damals unsere Idee, die Idee der Grazer Volkspartei, zu sagen: Wir versuchen es mit Sport. Wir bieten Sport im Stadtpark an. Es war dann ich, der versucht hat, ein Konzept mit Trendsportarten im Stadtpark zu entwickeln.

Meine Damen und Herren! Dies geschah mit großem Erfolg! Seit wir regelmäßig jeden Sommer von April bis Ende August diese Sportangebote haben, haben wir nicht nur weniger Vandalismus, sondern auch bedeutend weniger Probleme mit alkoholisierten Jugendlichen und kaum ein Drogenproblem – zumindest im Stadtpark, darüber hinaus natürlich, leider. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Sport ist ein Wirtschaftsfaktor, er ist auch ein Faktor für die Volksgesundheit, und er hat für mich auch eine sehr hohe soziale Komponente. Wenn ich durch die Steiermark fahre und in den letzten Graben der Steiermark komme, sehe ich junge Burschen, Knaben, mit dem Vastic-Leiberl durch die Gegend rennen und begeistert Sport ausüben.

Das kann wahrscheinlich keine Gemeinde, kein Land, kein Bund erreichen, was über den Sport erreichbar ist. Der Spitzensport bringt eine Bewegung in genau diese Szenerie.

Meine Damen und Herren! Es gibt Großereignisse, die aus wirtschaftlichen Gründen unverzichtbar sind, wie zum Beispiel den Formel 1 Grand Prix in Spielberg/Zeltweg. Seit fünf Jahren gibt es dieses Ereignis. 153 000 Zuseher hatten wir im Vorjahr, um 15 000 mehr als 1998. 266 Millionen Schilling haben wir voriges Jahr an Umsatz erzielt, und 121 Millionen betrug die regionale


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