Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 207

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sicheren Arbeitsplatz gewährleistet und dass wir die Pflicht haben, denjenigen, die es nicht geschafft haben, die Möglichkeit einzuräumen, in den nächsten zwei Jahren zumindest den Hauptschulabschluss machen zu können. Und das geschieht mit dieser Novelle. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wir haben in Österreich ein hervorragendes Ausbildungssystem, das auch den Schwächeren Chancen auf Bildung und Weiterbildung gibt. Nicht alle wollen studieren, nicht alle können studieren. Wir brauchen nicht nur Hochschulabgänger, sondern auch eine große, qualifizierte Palette von Facharbeitern, von handwerklichen Kapazitäten mit Pflichtschulabschluss. Durch diese Novelle wird es ermöglicht, dass mit einer dualen Lehrlingsausbildung – ich betone: dual! – und mit einem gediegenen markt- und bedarfsorientierten Abschluss auch die Weiterbildungsmöglichkeiten gegeben sind.

Meine Damen und Herren! Wir brauchen in Österreich unser Licht wahrlich nicht unter den Scheffel zu stellen. Ich habe vor mir die deutsche Zeitung "Die Welt", und zwar die Ausgabe vom 27. Mai 2000. Darin steht:

"Der ‚Kreuzer‘ kommt aus Graz". Daimler-Chrysler erzeugt einen neuen Wagen – ich hoffe, dass es ein Renner wird –, der für Europa zu 100 Prozent in Graz produziert werden wird. Lesen Sie die Gründe dafür! – Das ist nicht deshalb so, weil die Gewerkschaft so stark ist oder weil die Arbeiterkammer so dahinter ist, sondern wegen der Qualität der Ausbildung, die unsere Leute einbringen!

Und weiters heißt es: "Dort werden seit 1990 die Chrysler Voyager, die M-Klasse und der Jeep Grand Cherokee für den europäischen und außeramerikanischen Markt produziert. Ab 2001 wird auch das neue Chrysler-Modell, der PT Cruiser ..., in Graz gefertigt. Nicht ohne Stolz sagt Eurostar-Manager Gary Cash: ‚Wir sind das beste Chrysler-Werk im Konzern, und wir können uns durchaus mit den Mercedes-Werken messen.‘ ... Während in Windsor/Kanada von 100 Chryslern 81,6 Prozent ohne Fehler sind und im US-amerikanischen St. Louis gar nur 54,7 Prozent ohne Makel, sind es in Graz bei Eurostar 90 Prozent."

Meine Damen und Herren! Das ist der Grund, warum die internationalen Konzerne nach Österreich kommen und bei uns ihre Investments tätigen. (Beifall bei der ÖVP.) Sie tun das nicht deshalb, weil uns vielleicht die Arbeiterkammer in Zeiten wie diesen mit den "Big brothers" und den "Red brothers" Angst einflößt und glaubt, nur mit ihr geht es, sondern deswegen, weil unsere Leute eine gediegene Ausbildung haben, weil sie eigenverantwortlich, selbstständig, leistungsbezogen und in verantwortungsvoller Weise ihre Tätigkeit in bester Qualität machen! (Abg. Silhavy: ... vom AMS!) Die Grundlage dafür ist eine gediegene Ausbildung, ob im Grundschulbereich, ob als Facharbeiter oder auch im Hochschulbereich. Diese haben unsere Leute, und das ist der Beweis dafür!

Wir können also stolz auf unser Ausbildungssystem, auf unser Schulsystem in Österreich sein. (Beifall bei der ÖVP.)

22.37

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. Er hat das Wort.

22.37

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Kollege Großruck! Nach den Maßstäben des Quality Management sind 90 Prozent an guten Teilen noch immer zu wenig. Wir müssten mindestens 95 Prozent erreichen, dann erst sind wir perfekt.

Zu meinen Vorrednern einige Worte.

Kollege Brosz! Das mit der Demokratie an der Schule hat einen Haken. Man könnte demokratisch durchaus auch Gegenstände wie Latein, Mathematik und noch mehr dieser Dinge abschaffen. Das wollen wir letztlich nicht in diesem Sinne. Aber Demokratie als Lernen der Demokratie ist sicherlich angebracht.


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