Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 231

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Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entsprechendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

33. Punkt

Bericht des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung über die Regierungsvorlage (22 der Beilagen): Bundesgesetz über das Verbot des Inverkehrbringens von kosmetischen Mitteln, die im Tierversuch überprüft worden sind (168 der Beilagen)

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Wir gelangen nunmehr zum 33. Punkt der Tagesordnung.

Auf mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Dr. Pittermann. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte. (Abg. Dr. Khol: Das wird eine Fundamentalrede! – Gegenruf des Abg. Dr. Niederwieser.  – Abg. Dr. Pittermann  – auf dem Weg zum Rednerpult –: Du weißt, ich kann noch länger, ja! Ich bin es schon gewöhnt, in der Nacht zu arbeiten! – Abg. Haigermoser: Was ist los? – Abg. Dr. Pittermann: Mich erschüttert Nachtarbeit nicht, ich habe oft genug Nachtarbeit und Wochenendarbeit getan! Also mich kann man damit nicht schrecken!)

0.09

Abgeordnete Dr. Elisabeth Pittermann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich sehe ein, die Damen und Herren dieses Hauses sind Nachtarbeit nicht gewöhnt. Daher werde ich meine Ausführungen sehr kurz halten. (Abg. Haigermoser: Wieso behaupten Sie das?)  – Weil alle so jammern, dass ich nachts reden könnte! Ich bin Nachtarbeit gewöhnt, mich erschüttert das nicht. (Ruf bei den Freiheitlichen: Wir sind einverstanden!) Je mehr Sie mich unterbrechen, desto länger bin ich hier. (Abg. Kiss: Das ist ja unglaublich! Sie werden mir immer "sympathischer"! – Weitere Zwischenrufe. ) Ich habe nichts dagegen, ich habe Nächte durchgearbeitet. Mich kränkt das nicht.

Meine Fraktion ... (Anhaltende Zwischenrufe.) Wenn Sie wollen! Wir können die Redezeit, die ich noch habe – ich bin die letzte Rednerin meiner Fraktion –, ausschöpfen. Nein, mich stört das nicht. (Abg. Haigermoser: Sie haben ja gar nicht so viel aufgesetzt!)  – Bitte? (Abg. Haigermoser: Sie haben gar nicht so viel aufgesetzt!) Ich kann auch extemporieren. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Das schaffe ich ohne weiteres.

Wir Sozialdemokraten haben uns immer sehr für den Tierschutz eingesetzt. Wir wollten auch immer ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz, aber das war in der vergangenen Gesetzgebungsperiode leider nicht durchzusetzen. Ich erinnere mich jedoch daran, dass auch Sie das immer wieder gefordert haben. Vielleicht kommt es in dieser Gesetzgebungsperiode dazu. Wir würden uns sehr darüber freuen.

Wir stimmen auch aus diesem Grund dieser Gesetzesvorlage zu, die auf Grund einer EU-weiten Richtlinie nötig ist. Ab 30. Juni 2000 gibt es für Kosmetika keine Tierversuche mehr. Es war beim Recherchieren über die verschiedenen Meinungen sehr interessant, zu sehen, dass von "Ärzte gegen Tierversuche" in Deutschland gefordert wurde, als Alternativmethode Material aus Operationszellen oder auch Material aus Fehlgeburten oder aus Plazenten zu verwenden.

Wenn man Tierversuche vehementest ablehnt, dann wird man auch alternative Wege beschreiten müssen. Da ist wirklich ein Umdenken gefordert im Hinblick darauf, was eventuell ethisch möglich ist. Ich halte es nicht für sinnvoll, Materie, die niemandem mehr nützt, zu vernichten und nicht zu verwenden, und auf der anderen Seite grausame Tierversuche durchzuführen.

Diese Kosmetikrichtlinie betrifft nicht nur die dekorative Kosmetik, sondern auch Körperpflegemittel und Sonnenschutzmittel. Die Firmen wollen sich natürlich absichern.

Wir halten dieses Gesetz für ausgesprochen gut. Wir fordern Sie auf, gemeinsam mit uns zu überlegen, welche alternativen Methoden wir für Tierversuche einsetzen können.


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