Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 47. Sitzung / Seite 167

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Weltgeltung hat: bei den Bundesländern, der Sporthilfe, vor allem auch beim Österreichischen Olympischen Comité, bei den Funktionären, Trainern, Betreuern und Organisatoren von Sportveranstaltungen, denen wir möglichst optimale Rahmenbedingungen bieten müssen, um die sportlichen Erfolge und auch den Sportschwerpunkt Österreich, der uns allen gemeinsam am Herzen liegt, auch in Zukunft entsprechend erhalten und weiterentwickeln zu können. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.36

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Grabner. – Bitte. (Abg. Ing. Westenthaler: Jetzt bin ich gespannt!)

20.36

Abgeordneter Arnold Grabner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Meine Damen und Herren! Der Sport hat sich zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Kultur entwickelt. Er war vorher ... (Abg. Dr. Martin Graf: Turnvater Jahn war bekanntlich der erste Sozialdemokrat!) – Kollege! Jetzt fängst du schon wieder so an! Ich meine, dass das eine ernste Sache ist, und die Frau Vizekanzler hat das auch bereits gesagt. Ich möchte jetzt einige Punkte anführen. Im Übrigen wäre ich froh, wenn die Bevölkerung wüsste, wie leichtfertig ihr mit diesem Problem umgeht! (Beifall bei der SPÖ.)

War sportliche Betätigung zunächst ein Privileg des reichen Bürgertums, so wuchs der Sport auch dank sozialdemokratischer Politik in weiterer Folge zu einem Massenphänomen heran. In der Zweiten Republik wirkte er identitätsstärkend. Man denke nur an die Erfolge von Toni Sailer, Franz Klammer, Karl Schranz, Hermann Maier, aber auch anderer.

Sport ist mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. (Zwischenruf des Abg. Dr. Pumberger. ) – Er wird ja nachher reden, dann kann er es selber sagen! Der Tourismus lebt zum Teil davon, dass unsere Spitzensportler international durch ihre Erfolge auf Österreich aufmerksam machen. Meine Damen und Herren! Die Spitzensportler sind die besten Botschafter für Österreich! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Optimale Trainingsbedingungen und gezielte Förderung der Talente unter den Nachwuchssportlern bilden die Voraussetzungen für die weltweit geachteten Höchstleistungen. Im Bereich des Sportes und seiner Verbände agieren hervorragende Persönlichkeiten in Österreich: Löschnak und Pillwein in der BSO, Beppo Mauhart und Alfred Ludwig im Österreichischen Fußballbund, Peter Schröcksnadel und Klaus Leistner im ÖSV, Löschnak, Waining und Prokop in den Dachverbänden, Wallner und Jungwirth im Österreichischen Olympischen Comité und die Professoren Holdhaus und Prokop in der Sportmedizin. Es leisten aber noch viele mehr viel Arbeit für unsere Gesellschaft und den Sport in Österreich! (Zwischenruf der Abg. Achatz. )

Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass kleine Verbände und Vereine auf Grund fehlender Mittel nicht die Möglichkeit haben, hauptamtliche Manager zu beschäftigen. Deren ehrenamtliche Funktionäre erfüllen eine sehr wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft. (Abg. Neudeck: Gott sei Dank!) Fred Sinowatz, für mich der beste Sportminister seit 1945, hat einmal gemeint, dass eine Stadt oder eine Gemeinde erst leben, wenn das Vereinsleben funktioniert.

Die Frau Vizekanzler war bei der BSO-Versammlung, und auch dort ist es erwähnt worden: Würden wir die Arbeit der ehrenamtlichen Funktionäre mit nur 100 S bezahlen müssen, dann wären das, gemessen an der Leistung der Funktionäre, viele Milliarden Schilling. So gesehen ist es egal, welcher Partei sie angehören beziehungsweise ob sie überhaupt einer Partei angehören.

Das Vorhaben der schwarz-blauen Regierung, die Postgebühren für den Zeitungsversand auch für Sportvereine zu erhöhen, trifft finanziell schlecht ausgestattete Vereine.

Frau Vizekanzler! Darf ich Sie ersuchen, noch einmal mit Ihrer Ministerkollegin zu sprechen. Vielleicht erhöht man die Tarife mit 1. Jänner nächsten Jahres doch nicht, denn eine Erhöhung bedeutet für die kleinen Vereine sehr, sehr viel Geld.


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