Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 112

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Ruhmesblatt war dieser Skandal um die Österreich-Werbung bei Gott nicht! Das, was hier passiert ist, was Gehaltszahlungen, Vorstandswechsel und, und, und betrifft, ist ja wohl hinreichend bekannt und auch zu Recht durch alle Medien gegangen. (Abg. Dr. Puttinger: Ich habe von der ...!)

Wenn ich mir auf der anderen Seite die Leistungsbilanz dieser Österreich-Werbung anschaue, dann möchte ich Ihnen nur das mit auf den Weg geben, was ich erst vor kurzem in einem Gespräch mit deutschen Touristikern gehört habe, die diese Werbekampagne der Österreich-Werbung mit einem deutschen Ausdruck als "verschnarcht" bezeichnet haben. Vielleicht wird es da wirklich notwendig sein, etwas neuere Wege zu beschreiten (Abg. Haigermoser: Vielleicht der Herr Trittin! Oder Joschka Fischer wahrscheinlich!) und ein wenig weiter zu denken, als nur in den alten Gleisen zu fahren – sozusagen mit ein paar von Matthias Horks Zukunftsgarnierungen darauf.

Ich kann Ihnen nur eines sagen: Mein Verständnis haben Sie nicht, wenn Sie diesen Antrag ablehnen. Warum werfen Sie auf der einen Seite der Opposition ständig vor, keine Vorschläge zu bringen, wenn Sie auf der anderen Seite jeden Vorschlag, der von der Opposition kommt, als ohnehin schon erfüllt – auch wenn er es gar nicht ist! – bezeichnen? (Abg. Dr. Puttinger: Eine ganze Liste liegt vor!) Mit solchen Attacken auf jeden, der sozusagen in der Diagnose mit Ihnen übereinstimmt, aber eine andere Therapie vorschlägt, werden Sie unglaubwürdig.

Wir könnten, glaube ich, für eine gescheite touristische Entwicklung gemeinsam sehr viel bewegen, wenn auf Ihrer Seite endlich einmal etwas Offenheit zu bemerken wäre. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.01

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Bauer. – Bitte. (Abg. Haigermoser: Was ist jetzt mit dem Schlögl?)

17.01

Abgeordneter Dkfm. Dr. Hannes Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Zuerst einmal möchte ich die Ausführungen meiner Vorrednerin Lichtenberger sehr unterstützen, weil ich wirklich glaube, dass es wichtig ist, solche Vorstellungen zu entwickeln. Es ist wichtig, den Tourismus, der ja einer unserer bedeutenden wirtschaftlichen Säulen ist, weiterzuentwickeln, und dazu braucht man eben entsprechend innovative Wege. Und ein innovativer Weg ist sicher die Entwicklung von Tourismusregionen, das ist völlig unbestritten. Da kann man nicht sagen, dass das Konzept "Tourismusregion" überholt ist, nur weil man ein Destinationsmanagement dafür schafft. (Zwischenruf des Abg. Dr. Trinkl. ) Das ist nämlich nicht das Gleiche, weil hier eine ganz andere regionale Zusammenfassung gegeben ist. (Abg. Haigermoser: Es passiert ja schon alles!)

Nein! Es passiert eben nicht, denn sonst hätten Sie ja den Entschließungsantrag sofort angenommen, weil wir in der Zielsetzung nicht so weit auseinander liegen. Ganz im Gegenteil: Ich glaube, dass uns die Zielsetzung klar ist, dass wir diese Vorteile der Zusammenarbeit nützen sollen, dass das touristische Angebot zusammengefasst gehört. Der Tourismus kann letztlich am besten dadurch forciert werden, dass sich Orte einer größeren Region gemeinsam präsentieren, zeigen, dass sie attraktiv sind, und damit von der Angebotseite her interessant erscheinen, damit die Menschen dort hinfahren. Das ist das Entscheidende! Da liegen wir gar nicht weit auseinander.

Angesichts dessen, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in einer Studie vom Dezember 1999 festgestellt hat, dass es durchaus Sinn ergibt, solche Tourismusregionen zu schaffen, ist es mir umso unverständlicher, dass man im Ausschuss oder hier noch immer darüber diskutiert, ob man sie braucht. Genau diese Notwendigkeit hat diese Studie sehr eindeutig ergeben!

Ich glaube auch, dass wir alles tun müssen, um eine Vernetzung der Freizeitinfrastruktur zu schaffen, was wiederum bedeutet, dass wir eine hohe Kooperationsbereitschaft in der Region brauchen. Das ist das Entscheidende! Diese Kooperationsbereitschaft, behaupte ich, ist in den


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