Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 205

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

haben, dass wir gute Schulen haben. (Ruf bei der SPÖ: Genau das untergraben Sie!) Und das war uns wieder einmal eine Genugtuung.

Aber nun zu unserem Ziel, das die Frau Minister heute bereits angesprochen hat: Uns geht es um eine flächendeckende Beratung, um eine flächendeckende Bildungsinformation und vor allem um die verbesserte Umsetzung der Bildungswegorientierung in allen Schulformen. Wir alle wissen, dass es für die Eltern nicht immer leicht ist, nach der Volksschule zu entscheiden in der Frage: In welchen Schultyp gebe ich mein Kind? – Ich glaube, Frau Kollegin Schasching ist ein lebendes Beispiel dafür, denn sie hat in ihrer Rede gesagt, dass sie selbst als Lehrerin, selbst als Mutter die Neigungen ihres Kindes nicht immer feststellen kann. (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Das ist unterste Lade!) Und da wollen wir ihr Unterstützung zukommen lassen, da wollen wir ihr auf alle Fälle Unterstützung angedeihen lassen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Jetzt wissen wir, warum das kommt!)

Ich glaube, das Wichtigste ist Information, und mit dieser Information muss frühzeitig begonnen werden. Ich weiß, Sie reden immer davon, dass wir mit dem Prognoseverfahren eine soziale Auslese betreiben wollen, und ich weiß, Sie sprechen heute noch immer von Ihrer Idee der Einheitsschule. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Aber verschließen wir uns doch nicht vor der Realität! Sie wissen, dass wir ein tolles System haben, dass wir stolz sein können auf die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems. (Abg. Faul: Dann lassen Sie es so!) Auch Sie wissen – die Frau Minister und Kollege Amon haben das heute bereits betont –, dass in etwa die Hälfte der Maturanten über die Hauptschule kommt, und ich glaube, dass gerade die Hauptschule auch die beste Voraussetzung dafür ist. (Abg. Dr. Lichtenberger: Schaffen wir die Gymnasien ab, wenn das wirklich so ist!)

Meine geschätzten Kolleginnen und Kollegen von der Opposition! Ich habe, je länger wir hier in diesem Haus sind, immer mehr das Gefühl – von Plenarsitzung zu Plenarsitzung werde ich immer mehr darin bestätigt –, dass Sie sich immer mehr darin üben, einfach nur Panik zu machen, einfach nur Verunsicherung zu betreiben und einfach nur Ängste zu schüren. (Abg. Faul: Bei diesen Maßnahmen kein Wunder!) Uns geht es um etwas viel Wertvolleres, uns geht es um das Wohl der Kinder, um das Wohl des Kindes! Die Frau Bundesminister hat es heute ganz klar und deutlich gesagt: Uns geht es um ein adäquates Angebot für unsere Kinder. Uns geht es darum, die Kinder nach ihren Neigungen voll und ganz zu unterstützen.

Wir alle wissen – ich denke, da sind wir uns einig –: Lernen muss einfach Spaß machen. Es darf nicht sein, dass wir unsere Kinder permanent überfordern, denn Überforderung führt letztendlich dazu, dass unsere Kinder krank werden. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Deswegen verstehe ich auch nicht, warum Sie noch immer der Idee von der Einheitsschule nachhängen, in der letztendlich viele der Kinder einfach überfordert werden. Das kann ich einfach nicht verstehen, das will einfach nicht in meinen Kopf hinein. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wir wollen mit dem Prognoseverfahren einfach Unterstützung geben – nicht nur den Eltern, sondern selbstverständlich auch den Lehrern, weil wir wissen, dass viele der Lehrer natürlich auch oft unter Druck kommen, wenn es darum geht, allen Kindern die Befähigung auszusprechen, ins Gymnasium zu gehen. Ich meine, daran sieht man, dass wir auch auf Seiten der Lehrer stehen. Uns geht es also mit diesem Prognoseverfahren darum, den Lehrern und den Eltern Unterstützung zu geben. Wir wollen aber vor allem zum Wohle unserer Kinder handeln, wir wollen einfach deren Neigungen voll und ganz unterstützen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich darf nur noch zusammenfassen: Uns geht es nicht darum, den Zugang zu den höheren Schulen zu verschärfen beziehungsweise zu erschweren. Uns geht es auch nicht darum, eine soziale Selektion vorzunehmen. Uns geht es auch nicht darum, den Eltern die Befähigung beziehungsweise das Recht zu nehmen, die richtige Schule für ihre Kinder auszusuchen. Uns geht es um das Wohl des Kindes – Ihnen geht es nur um billige Parteipolitik! (Beifall bei der ÖVP. – Widerspruch bei der SPÖ.)

21.19


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite