Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 91. Sitzung / Seite 32

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müssen, sondern – im Gegenteil! – dass sie sich gerne diesem internationalen Vergleich stellen: Immerhin haben wir bei der Beteiligung an dieser Studie eine Rücklaufquote von 100 Prozent erreicht. Auch das ist ziemlich einzigartig. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Diese Studie stellt auch unter Beweis, dass die österreichischen Lehrerinnen und Lehrer eine hohe Leistungsbereitschaft an den Tag legen und dass sie – ebenso wie die Eltern der Kinder – auf Leistung großen Wert legen. Und gerade weil uns dieser internationale Vergleich so wichtig ist – ich werde noch darauf kommen, warum er uns so wichtig ist –, meine ich, dass der eingeschlagene Weg unserer Bildungspolitik, auf eine verlässliche Schule zu setzen, auf eine Schule, in der Leistung etwas wert ist, und auf eine Schule, bei der man sich darauf verlassen kann, dass man auf Grund eines entsprechenden Abschlusses, den man erreicht hat, auch eine entsprechende Qualifikation mit auf den Weg bekommt, dass dieser eingeschlagene Weg der verlässlichen Schule auch der richtige Weg ist.

Ich bin der Ansicht, dass diese PISA-Studie, dass dieses Program for International Student Assessment deshalb notwendig ist, weil sie den internationalen Vergleich und den Wettbewerb zwischen den Bildungssystemen fördert, weil sie auch ein wichtiges Instrument zur Evaluierung von Bildungssystemen, ja auch zur Evaluierung von Schulversuchen ist, insbesondere durch einen dreijährigen Rhythmus, innerhalb dessen diese ... (Unruhe im Saal.)

Präsident Dr. Heinz Fischer (das Glockenzeichen gebend): Herr Abgeordneter Amon, eine Sekunde! – Es ist ja schön, dass die Wiedersehensfreude zu Beginn einer Sitzung so groß ist, aber wer immer auch der erste Redner ist, er tut sich schwer. Ich bitte, darauf ein wenig Rücksicht zu nehmen!

Bitte, setzen Sie fort, Herr Abgeordneter.

Abgeordneter Werner Amon, MBA (fortsetzend): Ich danke vielmals für mehr Ruhe im Saal, Herr Präsident, insbesondere deshalb, weil dann auch meine Stimme eine gewisse Schonung erfährt.

Ich meine, dass diese Studie darüber hinaus deswegen sinnvoll ist, weil es durch sie auch die Möglichkeit zu einer Objektivierung der Kritik am Bildungssystem gibt. Gerade die vergangenen Bildungsdebatten haben gezeigt, dass hier mit aller möglichen Kritik auf das Bildungssystem losgegangen wurde. Es hat etwa Beschimpfungen der Lehrerinnen und Lehrer gegeben, die wir immer definitiv und ganz klar abgelehnt haben (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen Abg. Brosz : FPÖ!), weil wir es für ungerechtfertigt halten, Lehrer pauschal anzugreifen und zu verurteilen.

Es hat aber auch gerade von Seiten der SPÖ und der Grünen sehr starke Kritik dahin gehend gegeben, dass wir das österreichische Bildungssystem kaputt sparen würden und dass darunter die Qualität desselben zu leiden hätte.

Die PISA-Studie zeigt – und daher ist diese Objektivierung auch so gut und notwendig –, dass wir Österreicher im europäischen Vergleich und unter den OECD-Staaten mit den Steuergeldern, die zur Verfügung gestellt werden, am meisten für die Bildung ausgeben. Mit dieser Politik kann sich diese Regierung auf jeden Fall sehen lassen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Bildung ist uns sehr, sehr viel wert, und wir geben dafür mehr als die Vereinigten Staaten von Amerika, als Dänemark, die Schweiz und alle anderen Staaten, die sich dieser Vergleichsstudie PISA gestellt haben, aus, wie das auch in der eher liberal-linken Zeitschrift "Der Spiegel" sehr schön nachzulesen war.

Die PISA-Studie beweist aber auch, dass die Kritik, die von Seiten der Opposition gekommen ist, die Bildungspolitik hätte sich in den letzten Jahren verschlechtert, schlicht und einfach ungerechtfertigt ist.


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