Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 52

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Experten teilnahmen, im Jahr 2000 entwickelt, er wurde von einem Institut für Freizeitrecht ausgearbeitet, und er beruht auf einer Expertise des damaligen Justizministers Michalek. Die Frage der Haftung bei Unfällen ist geklärt. Die Frage der Eigentumsrechte ist geklärt. Die Frage der Schonung von Wild, Wald und Natur ist geklärt. (Abg. Ing. Scheuch: Nichts ist geklärt!) Die Frage des Vorrangs von Fußgängern ist geklärt. Die Frage des Vorrechts der Forstwirtschaft ist geklärt. – Trotzdem sagen Sie: Njet, das kommt nicht in Frage! Sie prolongieren diese absurde Situation.

Meine Damen und Herren! Ist nicht Mountainbiken eine ideale Sportart für die Jugend? Ist diese Sportart nicht eine optimale Prävention gegen den Konsum von Drogen und Alkohol und gegen den Zulauf zu Sekten? – Ich fordere Sie auf: Geben Sie die Forstwege frei! – Das wäre eine gute Drogenpolitik!

Ist Radfahren im Gelände nicht eine ideale gesundheitspolitische Angelegenheit, optimal in der Rehabilitation? Dabei werden Geschicklichkeit und Gleichgewichtsvermögen geschult. – Ich fordere Sie auf: Geben Sie die Forstwege frei! – Das wäre eine gute Gesundheitspolitik! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Zum Resümee: Wider alle Vernunft werden Sie den Antrag der Sozialdemokraten ablehnen, aber politisch ist damit Klarheit erzielt. In den auflagenstarken Magazinen "Mountainbike Revue", "Land der Berge" und "Naturfreund" wird glasklar diese Politik der ÖVP verurteilt, aber auch die Politik des Herrn Präsidenten Prinzhorn, der eine Freigabe der Forstwege mit verhindert, und die Politik der FPÖ, die da mitspielt.

Frau Vizekanzlerin! Das Image der FPÖ "sportlich, jung und frei" schaut inzwischen sehr alt und grau aus!

Meine Damen und Herren! Wenn sich die Frau Vizekanzlerin bei einer Mountainbike-WM in das Rampenlicht der Öffentlichkeit drängt, dann grenzt das hart an Zynismus. Die sportbegeisterte Jugend, Frau Vizekanzlerin, und die radfahrbegeisterte Bevölkerung wird Ihnen für diesen Zynismus bei den nächsten Wahlen die Rechnung präsentieren. (Beifall bei der SPÖ.)

11.35

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. Herr Abgeordneter, die Uhr ist wunschgemäß auf 6 Minuten eingestellt. – Bitte.

11.35

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei meiner Jungfernrede Ende 1994 habe ich den Ausbau des Mountainbike-Wegenetzes von dieser Stelle aus gefordert und wurde damals von Noldi Grabner aufgeklärt, dass in den nächsten Wochen ein österreichisches Mountainbike-Gesetz hier vorliegen werde und dass man diesem Problem Abhilfe schaffte. – Na, zwischen 1994 und 1999 ist es zu diesem Thema auf dieser Seite des Hohen Hauses (der Redner weist in Richtung SPÖ) sehr still geworden, aber just am Ende des Jahres 1999 hat man es wieder herausgekramt.

Was Sie vergessen haben, lieber Kollege Kräuter: Es hat sich zwischen 1994 und 1999 schon etwas getan, und es hat sich noch viel mehr getan zwischen 1999 und heute. Wir haben derzeit 16 000 Meter Mountainbike-Strecken ausgewiesen, und zwar wurde das in vernünftiger Kooperation zwischen den Kommunen, Tourismusverbänden, Fremdenverkehrsvereinen und den Grundbesitzern ausgehandelt. Doch gegen den Besitzer des Grundes, gegen die Vor-Ort-Interessen, auch gegen die Interessen von Alpenverein und anderen Naturverbänden sollte man nicht partout diese unsachliche Forderung, alle Forststraßen über 1,5 Meter Breite frei zugänglich zu machen, durchsetzen.

Das ist einfach nicht sachlich gerechtfertigt, wie es heute heißt, sondern das ist sachlich ein Unsinn! Es gibt keine Forststraßen mit 1,5 Meter Breite, die fangen bei 3,5 Meter an, lieber Günther Kräuter! (Abg. Dr. Kräuter: Das stimmt nicht! Das haben alle Nachbarländer! Bayern,


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