Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 39

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dauerhaftes Wachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen? – Im Jahr 2001 ist dann noch die ökologische Dimension im Rat von Göteborg hinzugekommen. – Wir machen Fortschritte.

Es ist etwa gegenüber Amerika ein leichter Zuwachs im Pro-Kopf-Einkommen zu beobachten. Es gibt einen leichten Zuwachs – um 2 Prozent von 62 auf 64 Prozent – in der Beschäftigungs­quote. Aber trotzdem müssen wir sagen, in manchen Bereichen ist einfach der Fortschritt nicht so, wie wir ihn uns gewünscht hätten und wie er durchaus auch mit einer gemeinsamen euro­päischen Linie erzielbar wäre.

Österreich liegt in der Beschäftigung mit einer Gesamtquote von 68,4 Prozent und einer Frauenbeschäftigungsquote von 60,1 Prozent nahe oder schon an den Zielvorgaben. Wesent­lich zu niedrig ist die Beschäftigungsquote für ältere Arbeitnehmer. Daher gibt es auch ganz konkrete Maßnahmen im Regierungsprogramm: die Reform des AMS, kürzere Vermittlungs­zeiten, Ausbau des Frühwarnsystems, schrittweises Auslaufen der vorzeitigen Alterspension und konkrete Hilfen, um ältere Arbeitnehmer in Beschäftigung zu halten.

Was wichtig ist, ist Folgendes: Österreich hat gemeinsam mit Finnland und Portugal einen Vor­stoß für eine Task Force „Beschäftigung“ auf europäischer Ebene gemacht. Das ist auch be­schlossen worden. Diese Arbeitsgruppe, die in einem Jahr ihren Bericht vorlegen wird, wird unter der Leitung des früheren holländischen Regierungschefs Wim Kok stehen. Damit ist eine österreichische Forderung umgesetzt worden. Unsere sozialpartnerschaftliche Erfahrung wird und soll in diesen Prozess mit einfließen.

Das zweite wichtige Thema war Bildung, Forschung und Innovation. Da fällt Europa eigentlich zurück, Österreich hingegen holt auf. Wir hatten vor zehn Jahren eine Forschungsquote von nicht einmal 1,5 Prozent, vor fünf Jahren eine von 1,8 Prozent. Wir sind jetzt an eine Quote von 2 Prozent herangerückt. Wir haben in den letzten drei Jahren 4 Milliarden € eingesetzt. Das sind um 20 Prozent oder 600 Millionen € mehr als in den Jahren zuvor. Auf diesem Weg, meine Damen und Herren, wollen und müssen wir voranschreiten, um Österreich optimal behaupten zu können. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Auch in der wesentlichen Frage des sozialen Zusammenhalts liegt Österreich hervorragend. Da haben wir einen Spitzenplatz, sind bereits in den Top 3, liegen auf dem dritten Platz. Wir haben neben der im europäischen Vergleich sehr günstigen Situation auf dem Arbeitsmarkt – wir weisen die drittniedrigste Arbeitslosenquote auf – vor allem unser Schulsystem, das für diesen Erfolg verantwortlich ist. In der Kategorie Schulabbrecher weist Österreich eine der niedrigsten Quoten auf, nämlich den zweiten Platz. Wir arbeiten weiter daran, dass wir uns gerade in diesen Bereichen noch wesentlich verbessern können.

Ebenso ist es in der Umwelt. Wir nehmen bezüglich Umwelt einen Spitzenplatz innerhalb der gesamten Europäischen Union ein, nicht erst seit heute. Aber auf diesen Spitzenplatz – wir sind Nummer 1 in Europa – kann Österreich zu Recht stolz sein. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich will hier nicht ein zu rosiges Bild malen, denn wir haben noch viele Strukturreformen aus­ständig, keine Frage – und wir werden daher auf diesem mutigen Weg von Liberalisierungen im Wirtschaftsrecht weiter voranschreiten. Und natürlich werden wir unsere Schwerpunkte auch in den Bereichen Bildung, Forschung und Beschäftigung älterer Arbeitnehmer fortsetzen.

Folgendes möchte ich schon sagen: Österreich hat eine erstklassige Ausgangslage, um in den nächsten Jahren, bis 2010, wirklich unter die besten drei europäischen Länder vorzustoßen. Das muss unsere Ambition sein, und wir können das auch erreichen, meine Damen und Herren, davon bin ich hundertprozentig überzeugt! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Um Ihnen hier ein wenig Mut zu machen: Unser Land hat sich bei einigen ganz wesentlichen Indikatoren sehr gut verbessert, so etwa bei den Investitionen der privaten Unternehmer – und das ist einer der wichtigsten Vergleiche überhaupt. Diesbezüglich hat Österreich jetzt den zweit­besten Platz in der gesamten Europäischen Union.

 


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