Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 82

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sollte sich gerade Kollege Matznetter zu Herzen nehmen – ersetzt noch lange nicht schwache Argumente. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Auf den von der SPÖ eingebrachten Entschließungsantrag wird mein Kollege Stummvoll noch Bezug nehmen. Kollege Matznetter meinte, das Ergebnis dieser zweieinhalb oder drei Jahre Tätigkeit der letzten Bundesregierung sei nicht beeindruckend ge­we­sen. Ich meine, dass diese Budgetpolitik, diese Änderung des Schuldenmachens tatsächlich beeindruckend war, weil heute anders, sorgsamer umgegangen wird! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen.)

Es sei auch klar gemacht, dass es für das kommende Budget verschiedene Schwerpunkte geben wird, nämlich: ein Schwerpunkt liegt auf der Forschung, ein Schwerpunkt liegt im Bereich Bildung, und ein weiterer Schwerpunkt ist die Infrastruktur. (Abg. Öllinger: Ziemlich leicht die Schwerpunkte!) Wenn – das ist hier sehr oft bestätigt worden – das Budget die in Zahlen gegossene Politik ist, meine Damen und Herren, dann war die Politik der letzten Jahre erfolgreich, und es wird die Politik der nächsten Jahre sehr erfolgreich sein! (Abg. Öllinger: Was war da erfolgreich?)

Jeder, der sich mit Budgetexperten, mit Finanzexperten unterhält, der sich mit diesem Thema beschäftigt, wird zugeben müssen, dass es eine vorausschauende Maßnahme ist, wenn dieses Budgetprovisorium beschlossen wird; denn Finanzmärkte reagieren sehr empfindlich, wenn man meint, dieses bräuchte man nicht. Würde man es nicht brauchen, dann frage ich mich, warum es frühere Bundesregierungen – auch unter früheren SPÖ-Finanzministern – ebenfalls so gemacht haben, meine Damen und Herren! In diesem Punkt kann man auch einem Finanz­minister aus früheren Zeiten keinen Vorwurf machen.

Meine Damen und Herren! Hätten wir diese Vorgangsweise nicht gewählt, könnte dies, so lautete die Aussage der Budgetexperten im Budgetausschuss, durchaus den österreichischen Staat zwischen 85 und 95 Millionen € kosten.

Meine Damen und Herren! Deutschland ist jenes Land mit jener Regierung, das von der linken Seite des Hauses so viel gepriesen wurde, in dem alles besser wäre, in dem eine hervorra­gende Bundesregierung, die auch das Muster für eine österreichische Regierung gewesen wäre, am Werk ist. Deutschland zahlt immerhin 10 bis 15 Basispunkte mehr. Dann lese ich den verschiedensten deutschen Zeitungen, Deutschland sei am Rande der Rezession. Die deutsche Bundesbank schlägt Alarm, dabei ist dieser Bundesbank-Präsident in Deutschland nicht von der CDU oder gar von der bösen CSU – nein, es ist ein Landsmann des Herrn Bun­deskanzlers Schröder, auch ein SPD-Kollege des Herrn Bundeskanzlers. (Abg. Öllinger: Woher wissen Sie das?)

In einem 21-seitigen Schreiben werden grundlegende Reformen verlangt! Dann meinte Kollege Matznetter im Budgetausschuss, dass, würde der deutsche Finanzminister Eichel denselben Griff in die Taschen der Steuerzahler machen wie der öster­reichische Finanzminister, das Bud­getdefizit in Deutschland wesentlich geringer und die Wirt­schaft angekurbelt wäre; im glei­chen Atemzug verlangte er – darüber kann man durchaus diskutieren – die Steuerreform, die auch von dieser Bundesregierung beabsichtigt ist, in einem größeren Ausmaß, als sie jemals früher gemacht wurde.

Wenn es schon in Deutschland so geringe Steuern und eine solch geringe Abgabenquote gibt, dann frage ich mich, meine Damen und Herren, warum in Deutschland die Wirtschaft nicht funktioniert, eine extrem große Zahl von Arbeitslosen gegeben ist und alleine im Bankensektor in Deutschland rund 100 000 Jobs wackeln. (Abg. Dr. Stummvoll: Rot-grün!)

Meine Damen und Herren! Eine derartige Wirtschafts- und Finanzpolitik können wir uns erspa­ren, wir machen eine sorgsame österreichische Finanzpolitik mit einem Bundeskanzler Schüs­sel, mit einem Bundesminister Grasser! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Frei­heitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter. – Abg. Wittauer: Haupt nicht vergessen!)

 


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