Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 147

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Er hat dazu auch noch ... (Abg. Dr. Jarolim: Das höre ich jetzt zum ersten Mal!) – Sie reden viel zu wenig mit den Frauenvereinen, wissen Sie, da haben Sie einen Nachholbedarf. – Aber er hat sich nicht nur um die Frauen, sondern auch um die Männer gekümmert. Ich glaube, es war auch notwendig, dass man einen solchen Impuls gesetzt hat.

Sie bemängeln weiters, dass es in der Regierung um zwei Staatssekretäre mehr gibt. Herr Abgeordneter Wittmann, Sie waren selbst einmal Staatssekretär, Sie sollten eigentlich wissen, dass Staatssekretäre eine wichtige Aufgabe haben können. Diese zwei zusätzlichen Staats-sekretäre haben wichtige Aufgaben, nämlich einerseits die Wahrnehmung der Angelegenheiten des Sports, die durch den beim Bundeskanzleramt angesiedelten Mag. Schweitzer wahrge­nom­men werden, und auf der anderen Seite die Unterstützung des Sozialministers Haupt, die die Aufgabe der Frau Staatssekretärin für Familienangelegenheiten und Kinderangelegenheiten ist. Ich glaube, es ist schon äußerst wichtig, dass es für diesen Bereich – Familie, Generationen, Kinder, Jugend, Senioren – jemanden gibt, der speziell dafür kompetent ist.

Es geht ja darum, dass wir Reformprojekte durchsetzen wollen, die in der vorigen Legisla­turpe­riode begonnen wurden und jetzt fortgesetzt werden. (Abg. Dr. Wittmann: Sie wollen immer nur!) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das große Ziel von uns allen muss es ja sein, die Zukunft aller Generationen durch rechtzeitige und nachhaltige Handlungen so abzusichern, dass Zufriedenheit bei allen – bei den Kindern, bei den Jugendlichen und auch bei den Älte­ren – herrscht. (Abg. Öllinger: Sie sollten das Wort „nachhaltig“ nicht so oft benutzen! Das steht Ihnen nicht!)

Vor den Wahlen reden alle von den Kindern; nach der Wahl ist das alles nicht mehr so interes­sant. Dieser Regierung sind die Kinder wichtig, und die Staatssekretärin wird sich speziell auch den Kindern widmen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es geht darum, Kinderrechte in der Verfassung zu verankern, Sucht- und Drogenprävention auszubauen, unsere Jugend auch vor Gewalt besser zu schützen. – Das alles sind Punkte, die ungeheuer wichtig sind und die eben diesem Staatssekretariat zugeordnet sind.

Ein weiterer Kritikpunkt ist auch die Übertragung des Unabhängigen Bundesasylsenates an das Bundeskanzleramt. (Abg. Dr. Wittmann: An das Innenministerium!) Da wird eine Beeinträchti­gung der Unabhängigkeit befürchtet, ein Abhängigkeitsverhältnis wird unterstellt, und die Effi­zienz der Rechtskontrolle sei fragwürdig, so wird behauptet, weil der Unabhängige Bundes­asylsenat in Zukunft budgetär, organisatorisch und infrastrukturell dem Bundesministerium für Inneres unterliegen soll.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese Befürchtungen sind wirklich an den Haaren herbeigezogen. Ich habe schon im Verfassungsausschuss gesagt – es gibt das Sprichwort, manche hören das Gras wachsen –, dass in diesem Fall der Unabhängige Bundesasylsenat das Gras wachsen hört, wenn er fürchtet, dass seine Un­abhängigkeit, die durch die Verfassung gewährleistet ist, nur deshalb in Frage steht, weil jetzt eine organisatorische Zuordnung zum Innenministerium vorhanden ist.

Das wäre genau so, wie wenn Richter deshalb um ihre Unabhängigkeit fürchten würden, weil sie ressortmäßig dem Bundesminister für Justiz unterstehen. – Das ist ganz genau dasselbe, und auch Frau Kollegin Baumgartner-Gabitzer hat schon andere Beispiele angeführt, wo ebenfalls unabhängige Senate einem Ministerium zugeteilt sind, dessen Materie sie regeln.

In diesem Zusammenhang werden ja die ungeheuerlichsten Verdächtigungen ausgesprochen. (Abg. Eder: Geh!) – Sagen Sie nicht „geh“! – Herr Parnigoni sagt zum Beispiel, der Innen­minister wisse, was er mit dieser Verlagerung im Schilde führt; er habe eine unendliche Macht­gier und wolle den Unabhängigen Bundesasylsenat unter Druck setzen. (Abg. Eder: Geh!) – Sie sagen „na geh“! – Herr Abgeordneter Parnigoni sagt sogar, er befürchte eine Aushöhlung des Asylrechts deshalb, weil der UBAS jetzt in die Kompetenz des Innenministeriums fällt. Also wissen Sie, da kennt er sich im Asylrecht aber nicht gut aus! (Abg. Eder: Geh!) – Jetzt sagen Sie noch einmal „geh“! Das gefällt Ihnen so gut! Ich finde das wirklich nicht sehr witzig. Sie sollten eher den Kollegen Parnigoni darauf aufmerksam machen, dass das Asylrecht nichts damit zu tun hat, in wessen Zuständigkeit der UBAS ressortiert. (Beifall bei den Freiheitlichen. –


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