Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 152

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Zweitens: Sie haben darüber geweint, dass es nicht möglich sei, dass Landwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zusammengelegt werden. Molterer hat es gut gemacht (Abg. Eder: Auch der Pröll?); Pröll wird es auch gut machen. Der Name Pröll bürgt für Qualität, egal ob er der Neffe des Landeshauptmannes ist oder nicht. Das ist eine sehr schwache Behauptung, Herr Prä­hauser, wenn Sie meinen, der Herr Dipl.-Ing. Pröll wäre nur deshalb zum Minister berufen worden. (Abg. Reheis: Vetternwirtschaft nennt man das!)

Herr Prähauser! Er hat die nötigen Qualitäten, die Sie nicht haben, denn sonst hätten Sie keinen Antrag an den Herrn Bundeskanzler gestellt, wonach Sie jetzt plötzlich wissen wollen, ob der Herr Minister Reichhold eine Bezugsfortzahlung bekommt oder nicht. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Jarolim: Der Pröll ist wesentlich seriöser als der Bundeskanzler!) Sie kennen das Be­zügegesetz, Sie haben es hier mitbeschlossen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Sie brauchen nur Zei­tungen zu lesen. Dass der Herr Kollege Reichhold aus der Regierung ausgeschieden ist, das wissen Sie ja, und Sie wissen auch, dass er zurzeit kein Geld bekommt, weil das mit seiner bisherigen Abfertigung gegengerechnet wird. Das haben Sie selbst beschlossen! Kriti­sieren Sie nicht, was Sie selbst beschlossen haben! Lesen Sie das, was Sie sich selbst zum Ziel gesetzt haben!

Noch etwas anderes: Wir haben diese Regierung nicht nach Personen ausgerichtet, wie hier be­hauptet worden ist – diese Regierung verfügt über Persönlichkeiten –, sondern nach Be­dürfnissen. Sie wissen, dass die Regierung heute ein ganz starkes Mandat in Europa wahr­zunehmen hat und dass im neuen, größeren Europa jede Bundesregierung mehr gefordert sein wird. Wenn diese Regierung heute deshalb kritisiert wird, weil sie angeblich größer sei als die vorherige, ist dem entgegenzuhalten: Es gab schon größere, das ist Ihnen bereits gesagt worden, das brauche ich Ihnen nicht noch einmal zu erzählen.

Nun ein paar konkrete Dinge: Die Teilung des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen in zwei neue Regierungsstellen macht Sinn, denn der Konsumentenschutz hat heute für uns alle eminente Bedeutung. Ich bin der Überzeugung, dass echte Konsumenten­schutz­politik letzten Endes hier angesiedelt sein muss und nicht in all jenen Organisationen, wo immer sie sich über die Medien melden wollen. Hier muss Konsumentenschutz gemacht wer­den, und hier wird er voll und gut und ganz gemacht. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Reheis: Wo „hier“? – Abg. Dr. Jarolim: „Hier“ am Rednerpult?)

Nächster Punkt: Wir werden eine Pensionssicherungsreform machen. Wir haben bereits in den Jahren 1995, 1997 und 2000 Pensionsreformen gemacht. Sie waren alle gut, allerdings zu wenig visionär. Ich weiß es genau: Ihre Frau Minister Hostasch wollte eine viel weiter reichende Entscheidung treffen, aber Sie haben ihr das nicht ermöglicht. Sie waren einfach zu wenig entschlossen, es hat Sie der Mut verlassen. Hostasch wollte das, weil sie gewusst hat, worum es geht. Ich denke, dass wir in der nächsten Zeit gemeinsam etwas machen müssen, wenn wir der nächsten Generation noch Sicherheit anbieten und glaubwürdig in Aussicht stellen wollen.

Wenn wir heute hier ein Bundesministeriengesetz beschließen, das auch für die Gesundheit ein eigenes Regierungsressort vorsieht, dann meine ich, dass Sie mehr tun sollten, als Zwi­schenrufe zu machen. – Das gelingt Ihnen ohnedies nicht gut. – Denken Sie doch einmal daran, wo wir in der Gesundheitspolitik wirklich stehen: Wir stehen nicht vor dem Chaos, aber wir stehen vor sehr schwierigen Entscheidungen. Es ist gut, wenn man dafür genügend Zeit und ein eigenes Ressort mit einer wirklich kompetenten Person hat.

Wir werden uns bemühen, dass wir das, was wir uns vorgenommen haben, in nächster Zeit wirklich auf den Boden bringen und eine gute Politik für dieses Land machen. Dazu laden wir auch die gesamte Opposition ein: Sie sollen kritisch sein, Sie sollen uns kritisch betrachten, Sie sollen uns aber nicht nur immer kritisieren, sondern Sie dürfen auch manchmal gute Vorschläge machen. (Abg. Reheis: Und Sie dürfen unsere Vorschläge auch annehmen!) Wir würden sie gerne hören. (Beifall bei der ÖVP.)

19.13


 


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