Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 52

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nahem Ozon nicht nur innerhalb der österreichischen Grenzen, sondern erstmals auf gesamt­europäischer Ebene zum Ziele haben.

Das ist ein bedeutender Schritt, denn dadurch werden die Luftreinhalte-Richtlinien in der EU auf einen gemeinsamen Standard gesetzt. Die Höchstmengen betreffen die Luftschadstoffe Schwe­fel­dioxid, Stickstoffoxide, flüchtige organische Verbindungen sowie Ammoniak, deren Grenz­werte ab dem Jahr 2010 nicht mehr überschritten werden dürfen.

Weiters hat die Bundesregierung unter der Koordination des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ein Programm zur Emissionsreduktion zu erstellen und der Europäischen Kommission vorzulegen. Durch diesen Maßnahmenplan soll der Fahrplan zur Erreichung unserer Kyoto-Ziele garantiert werden.

Andererseits werden im Zuge der Ozonrichtlinie neue Schwellenwerte und eine neue Syste­matik hinsichtlich der Information und Warnung der Bevölkerung eingeführt. Neu sind auch die Zielwerte und die langfristigen Ziele gemäß Ozonrichtlinie, für deren Einhaltung ein Programm zu erstellen sein wird.

Zudem sind spezifische Maßnahmen für den Verkehrsbereich in die Novelle zum Immissions­schutzgesetz-Luft aufgenommen worden, denn laut wissenschaftlichen Studien, die unter ande­rem auch in der „Österreichischen Gemeinde-Zeitung“ veröffentlicht worden sind, ist der Verkehr derzeit der Hauptverursacher des Schadstoffausstoßes und wird dies höchstwahr­scheinlich auch in Zukunft sein.

Gerade deshalb ist es wichtig, dieser Entwicklung mit Nachdruck entgegenzuwirken – und in diesem Zusammenhang möchte ich auch die gestrigen Streiks erwähnen. Die Öster­reiche­rinnen und Österreicher haben besonnen und klug auf diese Streiks reagiert! Viele haben Fahr­gemeinschaften gebildet, andere sind auf das Fahrrad umgestiegen oder zu Fuß in die Arbeit gelangt. Wie jeder gestern in den Nachrichten hören konnte, wurde Wien zur „Fahrrad­haupt­stadt“ Europas. Einer Umfrage zufolge gaben die Befragten an, auch in Zukunft vermehrt auf das Auto verzichten zu wollen. (Abg. Öllinger: Das ist positiv! Öfter eine Arbeits­niederlegung! – Heiterkeit.)

Genau diese Haltung muss man fördern! Damit würden vor allem im städtischen Bereich die Verkehrsstaus gemildert und damit die Ozongefahr verringert. (Beifall bei der ÖVP.) Meine sehr verehrten Damen und Herren! Dies ist aber auch der einzige positive Aspekt des gestrigen politischen Streiks.

Wir sollten die parlamentarische Diskussion dafür nützen, die Erhaltung der natürlichen Zu­sammensetzung der Luft in ihrer umfassenden Bedeutung zu erkennen. Rechtlich findet mit diesem Gesetz eine Angleichung an die europäische Richtlinie statt. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, aber auch das Leben der Pflanzen und der Tiere hängen davon ab, ob wir unsere Luft ausreichend vor Verunreinigung schützen.

Unsere Aufgabe ist es, das Leben und die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher zu schützen und die moderne Umweltpolitik unserer Bundesregierung in diesem Sinne voll zu unterstützen.

Lieber Herr Bundesminister Pröll! Deinen Vorgänger haben wir auf Grund seiner hervor­ragenden Arbeit zum „Lebensminister“ für alle Österreicherinnen und Österreicher ernannt. Da du seine Nachfolge angetreten hast, übertrage ich dir hiermit dieses Prädikat! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neudeck: Müssen wir ihn angeloben? Nein!)

Das Bemühen und die Verantwortung zur Erreichung des Kyoto-Ziels waren bei Willi Molterer in genauso guten Händen, wie sie es bei dir sein werden. Daher stimme ich dieser Gesetzes­vorlage gerne zu! (Beifall bei der ÖVP.)

11.48


 


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