auch wenn sie
nicht populär ist! Sicherheit braucht Verantwortung! (Lang anhaltender
lebhafter Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
15.37
Ankündigung eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses
Präsident
Dr. Andreas Khol: Bevor wir in die Debatte eingehen,
teile ich dem Hohen Haus Folgendes mit: Die Abgeordneten Mag. Kogler,
Kolleginnen und Kollegen haben gemäß § 33 Abs. 1 der Geschäftsordnung
beantragt, einen Untersuchungsausschuss zu den Vorgängen im Zusammenhang mit
der Beschaffung von Eurofighter-Kampfjets einzusetzen. (Demonstrativer
Beifall bei der SPÖ. – Abg. Großruck: Der Kogler soll sich selber
untersuchen lassen!)
Die Durchführung
einer Debatte hierüber wurde nicht verlangt.
Gemäß § 33
Abs. 2 der Geschäftsordnung findet die Abstimmung nach Erledigung der Tagesordnung,
das heißt, nach Durchführung der Debatte über diese Dringliche Anfrage statt.
*****
Wir gehen nunmehr
in die Debatte über die Dringliche Anfrage ein.
Sie wissen:
10 Minuten pro Erstredner pro Fraktion; danach erhalten weitere Redner das
Wort.
Zu Wort gemeldet
hat sich Herr Abgeordneter Dr. Cap. – Bitte, Herr Abgeordneter.
15.39
Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Man hat natürlich Gelegenheit, ein wenig in der Bibliothek zu schmökern, wenn man 15 Stunden lang darauf wartet, dass der Runde Tisch ein Ergebnis bringt. – Leider hat er kein Ergebnis gebracht. Es war alles umsonst, wie es scheint. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Aber da fiel mir ein Buch in die Hand, das ich gerne den Regierungsmitgliedern als offizielle Regierungsliteratur weiterempfehlen würde; es ist von Sebastian Brant, übrigens ein Bestseller aus dem Jahre 1494. (Abg. Neudeck: Haben Sie eigene Ideen auch?) Es trägt den Titel „Das Narrenschiff“. – Sie haben den Zwischenruf zum richtigen Moment gemacht.
Herr Bundeskanzler, da gibt es ein Kapitel, das heißt „Vom Eigensinn“. Ich darf zitieren:
„Wen dünkt, daß
niemands er bedarf,
Und meint, er sei
allein so klug,
In allen Dingen
gewitzt genug;
Der irrt gar oft
auf ebnem Wege,
Gerät gar leicht
auf wilde Stege,
Auf denen Heimkehr
nicht wird sein.
Weh dem, der fällt
und ist allein!
Zu Ketzern wurden
oft verkehrt,
Die rechter Tadel
nicht belehrt,
Verlassend sich
auf eigne Kunst,
Daß sie erlangten
Ruhm und Gunst.“