Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 106

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

müde sind so wie Sie. (Ruf bei der ÖVP: Jetzt hören Sie aber auf! Das ist wirklich un­glaublich!) Erklären Sie denen, warum die einen ganz viel, die anderen ganz wenig und viele gar nichts mehr bekommen!

Herr Bundeskanzler! Das ist nicht Verantwortung, wie Sie gesagt haben, dass Sie sie übernehmen, sondern das ist ein Spiel mit Verantwortung. Das dürfen wir uns in die­sem Land nicht leisten. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Murauer.)

Sie gehen jetzt damit hausieren und sagen, es gebe praktisch keine Abschläge für Pensionen bis 1 000 €. Dabei haben Sie aber einen wichtigen Punkt zu erwähnen ver­gessen: Das gilt nämlich für 1 000 € Familieneinkommen und nicht für die Einzelpen­sionen. Schauen Sie sich doch eine durchschnittliche Familie an: Da hat der Mann vielleicht 700 €, der Sohn verdient 500 oder 600 € (Abg. Wittauer: Sie können ja 50 Prozent freiwillig hergeben! Da würden Sie einer Familie helfen!), weil er eben schon berufstätig ist, und die Frau bekommt in dem Fall nichts! Sie bekommt ihre Pension mit der Abschlagszahlung. Sie hat von diesen 1 000 € gar nichts! Das heißt, sie ist wieder diejenige, die auf der Strecke bleibt. Aber das ist Ihnen anscheinend alles recht, das passt für Sie. Für uns Grüne, Herr Bundeskanzler, passt das absolut nicht! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Ich möchte jetzt beweisen, wie jenseits Ihre Diskussion heute teilweise läuft. (Abg. Großruck: Das tun Sie eh gerade!) Ich habe hier die Petition der freiheitlichen Abge­ordneten. Diese Petition kennen Sie gut, Herr Scheuch, nicht wahr? Darin steht näm­lich: die Gleichbehandlung von ASVG-Versicherten, Beamte, Eisenbahner, Gewerbe­treibende und unter anderem auch der politischen Funktionäre und Mandatare.

Wenn Sie glauben, dass 15 Prozent Abschlag eine Gleichbehandlung ist, dann frage ich Sie, was Sie unter Gleichbehandlung verstehen. (Abg. Wittauer: Bestehende Pen­sionen und zukünftige ist ein Unterschied!) Gleichbehandlung heißt Anpassung an das ASVG und sonst gar nichts, sonst absolut nichts. Dass Sie jetzt einen Umfaller ma­chen, Herr Scheuch, wundert mich gar nicht, weil Sie gehören auch zu denen, die im­mer eine große Lippe riskieren, aber wenn es darauf ankommt, dann sind Sie der Ers­te, der sofort schaut, dass er verschwindet. Hauptsache, Sie hatten zwei oder drei Fo­tos in den Zeitungen. (Abg. Wittauer: Hätten Sie mitgearbeitet ...!) Das genügt Ihnen, auch wenn Sie dann ganz anders handeln, als Sie es vorher gesagt haben. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Das ist ein so klarer Beweis dafür, nämlich schwarz auf weiß für Schwarz-Blau, dass das, was Sie sagen, und das, was Sie tun, so weit von­einander entfernt ist wie Tag und Nacht! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Dass Sie mit Moral nicht recht viel am Hut haben, wissen wir ohnehin alle, da brauchen wir eigentlich gar nicht recht viel darüber zu reden. (Abg. Steibl: Hauptsache, die Grü­nen ...!) Meine Damen und Herren gerade von den Freiheitlichen! Wenn es Ihnen kom­plett Wurscht ist, dass Sie Ihr Auto während der Sitzung auf dem Behindertenparkplatz abstellen, dann (Abg. Murauer: Dann noch eine Pension kriegen, nicht?!) behaupten, zehn Stunden lang vergessen zu haben, das Auto vom Behindertenparkplatz wegzu­stellen und dann nicht einmal bereit sind, das Strafmandat zu zahlen, so frage ich Sie (Abg. Wittauer: Keine Ahnung!), wo Ihr Sinn für Gleichstellung ist, wo Ihr Sinn für Gleichberechtigung ist.

Das, was Sie sagen, und das, was Sie tun, sind zwei Paar Schuhe. (Abg. Wittauer: Das ist ein Irrtum!) Richten Sie das Herrn Hofmann aus. Der Behindertenparkplatz ge-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite