Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 18. Sitzung / Seite 159

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und aussehen wird – und ich denke, die jungen Kolleginnen hier im Haus genauso we­nig!

Angesichts der rasanten Veränderungen unserer Zeit können wir aber absolut davon ausgehen, dass wir in 20, 30 oder 40 Jahren völlig andere Bedingungen im Berufsle­ben vorfinden und somit auch unsere Karriere- und Einkommensverläufe anders aus­sehen werden. Und gerade für Frauen wird sich hier sicherlich einiges, ja vieles zum Positiven verändern, auch wenn die Einkommensschere zwischen Männern und Frau­en nach wie vor sehr hoch ist, auch wenn Frauen am Arbeitsmarkt gegenüber Männern nach wie vor beteiligt sind (Ruf: Nach! Benachteiligt!) – und das nicht zuletzt wegen der Berufsunterbrechungen auf Grund von Kindererziehung, und zwar trotz und wäh­rend 30 Jahren sozialdemokratischer Frauen- und SozialministerInnen. (Beifall bei Ab­geordneten der ÖVP.)

Aus diesem Grund finden sich nun in der Pensionsreform wesentliche Maßnahmen, die genau diese frauenspezifischen Aspekte berücksichtigen. Die Punkte sind bekannt, trotzdem noch einmal zur Erinnerung: Drei Jahre Reduktion der Durchrechnungszeit pro Kind ohne Überlappung – also drei Jahre pro Kind –, Pensionsbegründung von 24 Monaten pro Kind, Anhebung der Bemessungsgrundlage der Kindererziehungszei­ten auf faktisch das Doppelte und auch weiterhin die Anrechnung von vier Jahren Er­satzzeiten pro Kind. Außerdem – und das halte ich für sehr wesentlich – ist auch die Zuverdienstmöglichkeit beim Kinderbetreuungsgeld nicht zu vergessen. Aber auch diesbezüglich werden wir an laufenden Verbesserungen arbeiten, denn alle zusätzli­chen Beiträge wirken selbstverständlich pensionserhöhend.

Die Anerkennung der familienpolitischen Leistungen von Frauen in der Pension sucht man allerdings in den von sozialdemokratischen Regierungen verabschiedeten Pensi­onsreformen vergebens – und wieder zur Erinnerung: trotz sozialistischer Frauenminis­terinnen, Frau Kollegin Prammer!

Um aber noch einmal auf die jetzt jungen beziehungsweise jüngeren Frauen zurückzu­kommen: Im Gegensatz zu unserer Müttergeneration sind die Frauen meiner Generati­on Gott sei Dank immer besser ausgebildet, zunehmend berufstätig und fordern von ihren Männern aktive Unterstützung ein, die von der Männerseite übrigens auch mehr und mehr selbstverständlich ist. (Abg. Hagenhofer: Das ist aber eine gewagte Aussa­ge!) Wir müssen daher weiterhin massiv an der laufenden Verbesserung der Rahmen­bedingungen arbeiten, wir brauchen Initiativen und Bewusstseinsbildung in den Betrie­ben, wie dies positive Projekte wie etwa die ÖVP-Initiativen „Audit Familie und Beruf“ und „Taten statt Worte“ seit Jahren schon tun.

Außerdem müssen und werden wir am permanenten Ausbau von Kinderbetreuungs­einrichtungen arbeiten, und zwar den unterschiedlichsten, und dabei auch die Arbeit­geberseite nicht aus der Pflicht entlassen. Ganz im Gegenteil: Wir müssen Anreize für Unternehmen schaffen, selbst aktiv zu werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Betreuungspflichten zu unterstützen.

Ich möchte zum Schluss kommen. Solche Initiativen, wie die hier genannten, von der ÖVP eingebrachten, helfen zusammen mit sinnvollen gesetzlichen Regelungen mit, die Einkommensschere sukzessive zu schließen. Frauen werden sich dann ihre Pension durch eigene Beiträge in vernünftiger Höhe selbst schaffen – und genau das muss un­ser Ziel sein! (Beifall bei der ÖVP.)

17.43

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Hagenhofer. Freiwil­lige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

 


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